• 08.08.2017 13:22

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Crutchlow-Theorie: Hat Marquez in Brünn alle veräppelt?

Dank einer cleveren Strategie konnte Marc Marquez das Flag-to-Flag-Rennen in Brünn gewinnen - Honda-Kollege Cal Crutchlow bezeichnet den Spanier als "Genie"

(Motorsport-Total.com) - Beim verregneten Grand Prix in Tschechien bestätigte sich, dass Marc Marquez bei Flag-to-Flag-Bedingungen die beste Übersicht hat. Auf abtrocknender Piste entschied sich der Spanier als erster Fahrer dazu, das Motorrad zu wechseln. Bevor er am Ende der zweiten Runde in die Boxengasse einbog, verlor er einige Positionen. Nach dem Rennen gab Marquez der Reifenwahl die Schuld dafür. Doch Honda-Markenkollege Cal Crutchlow glaubt das nicht und hat eine eigene Theorie.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Hat Marc Marquez seine Gegner in Brünn an der Nase herumgeführt? Zoom

Der Brite geht davon aus, dass sich Marquez bewusst zurückfallen ließ, um seinen unmittelbaren Gegnern nicht zu verraten, dass er in die Box einbiegt: "Er war cleverer als die anderen Fahrer. Er ließ alle vorbei, auch mich. Er zeigte mir an, dass ich vorbeifahren soll. Ich fuhr in der darauffolgenden absichtlich eine weite Linie und er überholte mich nicht. Mir war klar, was er macht."

"Er ließ alle anderen Fahrer vor, damit keiner sieht, dass er in die Box fährt. Und dann hat er das Rennen gewonnen. Ich hätte in der gleichen Runde reinkommen sollen. Ich folgte aber Dani (Pedrosa), denn ich dachte, Dani war an diesem Wochenende der schnellste Fahrer", berichtet Crutchlow im Rahmen des Tests am Montag.

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow: "Wir sahen kein Chaos. Wir sahen einen Fahrer, der ein Genie ist" Zoom

Am Flag-to-Flag-Format sollte laut Crutchlow festgehalten werden: "Es gab kein Chaos. Das ist die beste Lösung, die es gibt. Mir fällt keine bessere Lösung ein, mit Ausnahme eines Rennabbruchs. Doch das wird nicht passieren. Ich verstehe nicht, warum so viel Wirbel gemacht wird. Man muss so schnell wie möglich das Motorrad wechseln", kommentiert er das Durcheinander in der Boxengasse.

"Wir sahen kein Chaos. Wir sahen einen Fahrer, der ein Genie ist", lobt der LCR-Pilot die Strategie von Weltmeister Marquez. Und auch beim Test am Montag trafen die beiden Honda-Piloten aufeinander, mit einem beinahe bösen Ausgang für Crutchlow: "Ich stürzte beinahe, als ich hinter Marc fuhr. Zuerst war er hinter mir und dann ließ ich ihn vorbei. Es war im gegenseitigen Einvernehmen (lacht; Anm. d. Red.)", scherzt der WM-Neunte. "Als ich hinter ihm fuhr, flog ich beinahe über den Lenker. Das kann man sich nicht vorstellen. wir waren zu diesem Zeitpunkt langsamer als sonst. Es war mein eigener Fehler."