Bradl gegen Hayden: Hart aber nicht unfair

Durch ein beherztes Manöver in der letzten Runde gegen Nicky Hayden sichert sich Stefan Bradl in Mugello sein bisher bestes MotoGP-Ergebnis

(Motorsport-Total.com) - Die letzten Runden in Mugello waren an Spannung kaum zu überbieten. Auch wenn der Sieg und Platz zwei bereits vergeben waren, fieberten die Fans weiter. Der letzte Platz auf dem Podium war hart umkämpft. Lokalmatador Andrea Dovizioso hatte die besten Karten, doch auch Stefan Bradl war heiß auf sein erste MotoGP-Podium. Von hinten stürmten die beiden Werks-Ducatis heran und auch Cal Crutchlow hatte eine Chance auf das erste Podium seiner MotoGP-Karriere.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

MotoGP-Rookie Stefan Bradl hat keine Angst vor großen Namen

Die entscheidende Szene spielte sich zwischen Bradl und Nicky Hayden ab. Nachdem der US-Amerikaner am Deutschen vorbeiging, konterte dieser sofort und drängte den Ducati-Piloten von der Ideallinie. Bradl wirkte sehr entschlossen und ging bei der Aktion ans Limit der Legalität. Eine Strafe gab es für die Aktion nicht.

"Er überholte mich, als wir von links nach rechts umlegten", berichtet Bradl. "Sein Kurvenausgang war demzufolge nicht so gut wie meiner. Ich kam deutlich besser aus der Kurve heraus und habe ihn mir dann auf der Bremse geschnappt. Sicher sind wir uns recht nah gekommen, doch es war keine unfaire Aktion. Ich denke es war eine harte Aktion, doch dafür sollte man meiner Meinung nach keine Strafe erhalten."

"Wir haben uns ein kleines bisschen berührt", bemerkt der LCR-Honda-Pilot. "Ich habe gehört, dass Stoner gegen Bautista ein deutlich härteres Manöver gefahren ist." Dank der Aktion gegen Hayden sicherte sich Bradl Platz vier - das bisher beste MotoGP-Ergebnis eines Deutschen. Zum Podium fehlten am Ende lediglich 46 Tausendstelsekunden.

Nicky Hayden

Ductai-Werkspilot Nicky Hayden ist nicht sauer auf Stefan Bradl Zoom

Ducati-Pilot Hayden verlor in der letzten Runde nicht nur die Chance aufs Podium. Der ehemalige MotoGP-Champ wurde am Ende nur Siebter und war entsprechend enttäuscht. Unstimmigkeiten mit Bradl gibt es aber offensichtlich nicht, auch wenn Hayden nach dem Rennen angekratzt war: "Er ist nach dem Rennen zu mir gekommen und wollte meine Hand schütteln. Ich wollte aber nicht", schildert Hayden.

"Ich meine, es war die letzte Runde und er ist ein gutes Manöver gefahren. Er war innen. Im Rennen fühlt sich das anders an als es im Fernsehen aussieht. Vielleicht hätte er ohne mich die Linie auch nicht halten können, weil er wirklich sehr spät gebremst hat", grübelt der Ducati-Werkspilot. "Es war die letzte Runde und es ist Racing."