• 05.04.2013 21:24

  • von Pete Fink

Barber: Rookie Vautier überrascht das Establishment

Rookie Tristan Vautier holt sich in Barber seine erste IndyCar-Bestzeit, Team Ganassi geschlossen stark, Simona de Silvestro und A.J. Allmendinger in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - IndyCar-Rookie Tristan Vautier sorgte zum Auftakt des IndyCar-Wochenendes im Barber Motorsports Park gleich zweimal für Aufsehen: Der schnelle Franzose holte sich in seinem Sam-Schmidt-Honda mit der Startnummer 55 die Bestzeit und rodelte zehn Minuten vor dem geplanten Trainingsende ausgangs Kurve zwei ins Kiesbett. Damit sorgte der amtierende IndyLights-Champion für die einzige Unterbrechung der Session - und für eine fünfminütige Verlängerung, weil sich die Bergung länger als geplant hinzog.

Titel-Bild zur News: Tristan Vautier

Tristan Vautier bestimmte zum Auftakt die Schlagzeilen: Erst Bestzeit ... Zoom

Passiert ist nichts. "Das war mein eigener Fehler", gestand Vautier. "Schade ist nur, dass man es nicht geschafft hat, mich wieder auf die Strecke zu bringen." Sein Sam-Schmidt-Honda wurde anstelle dessen hinter der Streckenbegrenzung geparkt. "Kaputt ist am Auto nichts, wir hatten einen tollen Speed und alles fühlte sich gut an. Leider werde ich mich an diesen ärgerlichen Fehler erinnern und weniger an meine erste Bestmarke."

Seine Zeit von 1:09,012 Minuten überstand jedoch den Ansturm des Feldes schadlos, was dem 23-Jährigen die erste Trainingsbestzeit seiner noch jungen IndyCar-Karriere einbrachte. Auch auf dem zweiten Platz klassierte sich ein Honda-Pilot: Scott Dixon, in Barber bereits dreimal Zweiter, fuhr in 1:09,065 Sekunden erneut auf seine "Lieblingsposition". Überhaupt zeigte sich das Ganassi-Team nach der Auftaktschlappe von St. Petersburg wiedererstarkt.

Dario Franchitti wollte am zweiten Rennwochenende der Saison 2013 nichts dem Zufall überlassen und ging als einer der Ersten auf die Strecke. Am Ende drehte der vierfache IndyCar-Champion 26 Runden und holte in 1:09,288 Sekunden Rang sechs. Nach seinen Balanceproblemen von St. Pete war Franchitti damit der fleißigste Pilot des 26-köpfigen Feldes. Noch stärker zeigte sich das Einmann-B-Team von Charlie Kimball: Rang vier mit einer Zeit von 1:09,280 Minuten und damit alle drei Ganassi-Honda in den Top 6.

Allmendinger schneller als Castroneves

Für Andretti Autosport konnte der amtierende IndyCar-Champion Ryan Hunter-Reay die Kimball-Zeit in der fünfminütigen Verlängerung unterbieten. Die Startnummer 1 sicherte sich damit in 1:09,192 Minuten Rang drei. Als bester Penske-Pilot kam Top-Favorit und Vorjahressieger Will Power (1:09,281) über Platz fünf nicht hinaus. Auch "Spiderman" Helio Castroneves (1:09,424) hielt sich als Zehnter konstant in den Top 10.

Tristan Vautier

... dann ein ungewollter Ausflug ins Kiesbett des Barber Motorsport Parks Zoom

Etwas überraschend fuhr Comeback-Mann A.J. Allmendinger ebenfalls unter die besten Zehn: Der Kalifornier belegte nach seiner ersten offiziellen IndyCar-Ausfahrt seit der Saison 2006 zunächst Position sieben, wurde an der Box stehend bis auf Platz 16 durchgereicht und schlich sich im Schlussspurt tatsächlich wieder auf Rang neun nach vorne. In 1:09,382 Minuten fehlte Allmendinger nur eine Zehntelsekunde auf Penske-Teamleader Power, Castroneves nahm er sogar 0,042 Sekunden ab.

"Noch gibt es nicht gerade viel Grip auf der Strecke", kommentierte NASCAR-Gaststarter Allmendinger. "Aber wir müssen noch abwarten, wie sich das weiterentwickelt. Ansonsten bin ich mit der Session recht zufrieden. Ich habe mich wohlgefühlt, wir müssen aber noch an der Balance arbeiten und erraten, was die Strecke macht. Und dann bleibt natürlich noch die Frage, wie sich das alles auf mich auswirken wird."


Fotos: IndyCars im Barber Motorsports Park


Bei KV Racing war Simona de Silvestro (7.) in 1:09,340 Minuten einmal mehr um einen Wimpernschlag schneller als IndyCar-Routinier Tony Kanaan (14./1:09,493). Knapp hinter Kanaan klassierte sich St-Pete-Sieger James Hinchcliffe (15./1:09,521), der genauso wie sein Andretti-Teamkollege Marco Andretti (17./1:09,699) sehr lange an der Box blieb. Grund waren die knapp bemessenen Reifenkontingente: Jedes Team hat für das gesamte Wochenende nur acht Sätze Reifen zur Verfügung (fünfmal hart und dreimal die weicheren Reds).