Kirchhöfer: DRS sorgt in der GP2 für spannende Rennen

Marvin Kirchhöfer ist nach seinem ersten Jahr mit DRS ein Fan des aufklappbaren Heckflügels und findet die Rennen in den Nachwuchklassen deutlich attraktiver

(Motorsport-Total.com) - DRS ist aus der heutigen Formel 1 kaum noch wegzudenken. Der aufklappbare Heckflügel, der das Überholen erleichtern soll, war ein Garant dafür, dass in der Saison 2016 866 Mal überholt wurde. Auch in den Nachwuchsklassen findet das System immer mehr Einzug. Die GP2-Serie ist ebenfalls mit DRS unterwegs, die GP3-Serie rüstet ab der kommenden Saison nach.

Titel-Bild zur News: Marvin Kirchhöfer

Marvin Kirchhöfer musste sich 2016 eher nach hinten verteidigen Zoom

Einer, der den Unterschied kennen muss, ist Marvin Kirchhöfer (zu seinem Saisonrückblick). Der Leipziger war zuvor zwei Jahre lang ohne DRS in der GP3 unterwegs, bevor er in dieser Saison Bekanntschaft mit dem System machte. Sein Fazit gegenüber 'Motorsport-Total.com' fällt eindeutig aus: "Das Racing in der GP2 fand ich schon interessanter", sagt er und hält DRS in den beiden Serien für eine gute Sache.

"Man hat im Windschatten meist so große Verwirbelungen, dass man es ohne DRS fast gar nicht schafft, sich heranzuarbeiten", erklärt der Deutsche, der 2016 für das Carlin-Team unterwegs war. "Für die reine Rennaction ist es doch eine große Hilfe." Das wurde ihm besonders in der GP3-Serie bewusst, wo der Ausgang des Rennens stark vom Qualifying abhängig gewesen sei.

"Das Qualifying hat 80 Prozent des Rennwochenendes ausgemacht, weil in dem Auto kaum Möglichkeiten waren, sich nach vorne zu arbeiten, wenn man einmal hinten war", so Kirchhöfer weiter. "Eigentlich kam es nur noch auf den Start an, der Rest war dann, das Ganze nach Hause zu bringen. Deswegen war die GP2 in Sachen Rennaction eine der interessantesten Serien."

Doch fehlendes DRS brachte ihm in der GP3 meist einen Vorteil, weil er häufig weit vorne starten durfte und ohne das System kaum angreifbar war - 2015 konnte er auch so fünf Rennsiege herausfahren. In diesem Jahr war die Situation jedoch meist anders. Am Start schaffte es der 22-Jährige meist gut nach vorne, musste sich anschließend aber häufig verteidigen, weil Reifenprobleme an seinem Carlin das Jahr durchzogen.


GP2-Testfahrten in Abu Dhabi

"In diesem Jahr habe ich es leider aus einer anderen Perspektive genossen, weil ich meistens eher der Gejagte als der Jäger war", resümiert er weiter. Dass DRS dabei für ihn häufig mehr Fluch als Segen war, ändert seine Meinung nicht: "Ich habe es sehr genossen, DRS zu haben, weil der Rennverlauf dadurch deutlich spannender wurde - leider nicht immer zu den eigenen Gunsten."