• 25.09.2013 11:57

  • von Stefan Ziegler

Zwei Weltmeister bei Ferrari: "Das kreiert unheimlichen Druck"

Die beiden früheren Formel-1-Piloten Gerhard Berger und Mika Häkkinen über das bevorstehende Teamduell zwischen Fernando Alonso und Kimi Räikkönen bei Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Wenn das Fahreraufgebot zugleich ein Statement ist: Ferrari will für 2014 nichts unversucht lassen. In der ersten Saison unter dem neuen Formel-1-Reglement tritt das Traditionsteam aus Italien gleich mit zwei früheren Weltmeistern an, um die anhaltende Dominanz von Sebastian Vettel und Red Bull zu beenden. Fernando Alonso und Kimi Räikkönen in einem Rennstall - darauf freut sich die Formel 1 schon jetzt.

Gleichwohl gibt es auch Stimmen, die vor einem solchen Duo warnen: Zwei Weltmeister in einem Team? Kann das überhaupt gutgehen? Der frühere Formel-1-Pilot Mika Häkkinen zeigt sich bei 'speedweek.com' skeptisch: "Das kreiert einen unheimlichen Druck in einem Team. Es kann die tägliche Arbeit beeinflussen. Es gibt viel Positives, aber auch Unvorhersehbares", meint der Finne.

Gerhard Berger, ebenfalls ein ehemaliger Formel-1-Fahrer, hält eine solche Maßnahme aber für den einzigen richtigen Weg. "Es gehört zum Management eines Spitzenteams, dass man zwei Alphatiere oder zwei Spitzenfahrer engagiert", sagt er bei 'ServusTV'. Er fügt hinzu: "Man baut zwei Autos, investiert Geld, fährt um die Konstrukteurs-WM. Da wäre es totaler Schwachsinn, wenn man nicht beide Autos nutzt."

Zumal Räikkönen, den Ferrari zur Saison 2014 ins Cockpit von Felipe Massa setzt, in vielerlei Hinsicht gut ins Team passen werde, wie Berger erklärt. Räikkönen sei ein "superschneller und aggressiver" Pilot, der zudem "vielleicht sogar die Nummer eins im gesamten Formel-1-Zirkus" sei, was seine Popularität bei den Fans anbelange. "Das heißt: Kimi ist für die Sponsoren einer der attraktivsten Piloten."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Singapur


Dass der Finne, wie es heißt, nur ungern PR-Termine wahrnimmt und einen eher wortkargen Umgang mit seinen Ingenieuren pflege, werde nicht von den Ergebnissen auf der Strecke widergespiegelt, sagt Berger. "Ein Räikkönen, der nicht mit den Ingenieuren arbeiten kann, könnte das Auto nicht so abstimmen, dass er Jenson Button außen in einer Kurve überholt." Räikkönen arbeite eben anders, aber mit Erfolg.