• 02.11.2014 02:06

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Williams: Erwartungsgemäß die Überraschung

Valtteri Bottas und Felipe Massa sehen sich im Qualifying maximal weit vorne und glauben nicht daran, im Rennen den Silberpfeil-Schreck spielen zu können

(Motorsport-Total.com) - Williams hat sich beim Qualifying zum US-Grand-Prix in Austin am Samstag erwartungsgemäß als zweite Kraft im Feld etabliert. Valtteri Bottas als Dritter (1:36.906 Minuten, +0,839 Sekunden) und Felipe Massa als Vierter (1:37.205 Minuten, +1,138 Sekunden) sind in der zweiten Startreihe ärgste Mercedes-Verfolger, rechnen sich jedoch kaum Chancen aus, den Silberpfeilen im Rennen ein Schnippchen zu schlagen: "Ich habe alles aus dem Auto herausgeholt", bilanziert ein zufriedener Bottas.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa hätte seinem Teamkollegen gerne den Zahn gezogen Zoom

Dabei brauchte der Finne mit dem FW36 eine Menge Anlaufzeit: "Es hat gedauert, bis die Balance stimmte und ich das Auto an einem Punkt hatte, an dem es mein volles Vertrauen genoss. Aber es hat alles gestimmt, als es darauf ankam." Das sieht Rob Smedley ähnlich: "Wir reisten in dem Glauben an, das zweitbeste Auto zu besitzen und haben unsere Erwartungen erfüllt. Im Qualifying gibt es so viele Variablen, dass es nicht immer einfach ist, das zu bewerkstelligen", erklärt der Chefingenieur.

Massa spricht von einer starken Leistung und sieht ebenfalls das Maximum erreicht, zeigt sich aber auch ehrgeizig: "Natürlich wäre ich gerne vor Valtteri gelandet, jetzt stehe ich auch noch der schmutzigen Seite, habe aber noch immer eine veritable Chance auf das Podium." Das Tempo auf den Longruns macht Mut. Der Brasilianer weiß auch: "Mercedes ist weit weg. Ich kann nicht absehen, dass sie im Qualfying eine Sekunde schneller sind als der Rest und wir uns im Rennen plötzlich auf Augenhöhe befinden."


Fotos: Williams, Großer Preis der USA


Auch Bottas sagt Nico Rosberg und Lewis Hamilton lieber nicht den Kampf an: "Beim puren Tempo ist Mercedes noch immer vorne und wir müssen zuschlagen, wenn sie irgendwelche Probleme haben", erklärt der Youngster. Massa warnt vor dem Abbau der Hinterreifen und der übrigen Konkurrenz: "Gleichzeitig dürfen nichts allzu Riskantes anstellen, um vor den Jungs hinter uns zu bleiben. Red Bull geht nämlich sehr gut mit den Pneus um. Trotzdem sind wir auf der Höhe."

Davon, die Österreicher in der Konstrukteurs-WM abzufangen und auf Rang zwei vorzurücken, will der Ex-Ferrari-Pilot nicht wissen: "Da behalten wir mal lieber beide Füße auf den Boden", mahnt er er zur Zurückhaltung vor dem Hintergrund von 126 Punkten Rückstand, allerdings steht "Abu Double" noch bevor. Massa scheint auch mit dem dritten Platz, den es gegen Ferrari zu verteidigen gilt, leben zu können: "Es wird schwierig. Wir waren manchmal das zweitbeste Team, aber manchmal auch nicht. Red Bull war immer bei Nässe stark."