• 28.03.2008 15:22

Whitmarsh: "Müssen Boxenstopps verbessern"

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh im Teaminterview über das Wüstenrennen in Bahrain und die Neuentwicklungen seiner Mannschaft

(Motorsport-Total.com) - Durch Bremsen schneller werden? Was zunächst nach einem Paradoxon klingt, könnte beim anstehenden dritten Formel-1-Saisonrennen in Bahrain der Schlüssel zum Erfolg sein. Der Wüstenkurs beansprucht neben den Reifen auch die Bremsen stark, entsprechend hat man bei McLaren-Mercedes ein besonderes Augenmerk auf deren Entwicklung gerichtet. McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh erklärt im Teaminterview die Herausforderungen in Bahrain.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh sieht in Bahrain die Bremsen als Schlüssel zum Erfolg

Frage: "Martin Whitmarsh, warum beansprucht der Bahrain International Circuit die Bremsen so stark? Wie bereitet sich das Team darauf vor?"
Martin Whitmarsh: "Die Streckenführung in Bahrain ähnelt der des Grand-Prix-Kurses in Kanada. Wie dort wird in Bahrain mehrmals am Ende langer Geraden hart abgebremst. Das macht die Rennen spannend, weil an diesen Stellen überholt werden kann, aber die Fahrzeuge werden dabei stark beansprucht."#w1#

Fahrer ohne Orientierungspunkte

"Da es neben der Strecke in der Wüste keine Gebäude oder Bäume gibt, an denen sich die Fahrer orientieren können, müssen sie sich sehr konzentrieren, um die richtigen Bremspunkte zu finden.
Auf anderen Kursen helfen ihnen dabei Erkennungszeichen rund um die Strecke. Wir haben gemeinsam mit unserem japanischen Partner Akebono die Bremsleistung und -kühlung optimiert."

"Es sollte kein Nachteil sein, dass wir dort nicht getestet haben." Martin Whitmarsh

Frage: "McLaren-Mercedes hat vor der Saison nicht in Bahrain getestet. Ist das ein Nachteil?"
Whitmarsh: "Wir wären gern in Bahrain gefahren, doch wir hatten bei der Entwicklung des Autos andere Prioritäten. Im Winter verbesserten wir die Aerodynamik und die Kühlung des Autos immer weiter, so dass wir dafür keine besonderen Tests benötigten. Außerdem haben wir von den bisherigen vier Rennen in Bahrain eine Menge Daten, es sollte also kein Nachteil sein, dass wir dort nicht getestet haben."

Frage: "Woran hat das Team in den knapp zwei Wochen zwischen den Rennen in Malaysia und Bahrain hauptsächlich gearbeitet?"
Whitmarsh: "Wir sind mit den ersten beiden Rennen dieser Saison zufrieden, aber es gibt immer noch viele Dinge, die wir optimieren können, besonders bei den Boxenstopps. Ein Problem wie das mit dem rechten Vorderrad von Lewis in Malaysia darf nicht wieder vorkommen. Um den Speed unserer Autos weiter zu steigern, haben wir auch im Windkanal gearbeitet. Noch haben wir nicht entschieden, ob wir einige der neuen Aerodynamikteile mit nach Bahrain nehmen werden."