• 27.03.2009 09:56

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Welches Visier für welche Tageszeit?

Sébastien Bourdais und Adrian Sutil finden es schwierig, in der Dämmerung im Albert Park durch ihre verdunkelten Visiere noch etwas zu sehen

(Motorsport-Total.com) - Der Australien-Grand-Prix wird in diesem Jahr nicht wie sonst üblich um 14:00, sondern um 17:00 Uhr Ortszeit (8:00 Uhr in Deutschland) gestartet, was bedeutet, dass andere Lichtverhältnisse als sonst herrschen werden. Darauf konnten sich die 20 Fahrer heute schon einstellen, als das zweite Freie Training ebenfalls später als sonst stattfand.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais, Melbourne, Albert Park Melbourne

Brillenträger Sébastien Bourdais packt für die Dämmerung ein anderes Visier aus

Sébastien Bourdais verwendet deswegen ein anderes Visier, aber das löst nicht automatisch alle Probleme: "Die Sonne scheint einem direkt ins Gesicht, weil sie so tief steht, je später es wird. Wenn man also ein dunkles Visier hat, um sich dagegen zu schützen, dann wird es ziemlich dunkel, sobald man die Sonne im Rücken hat und nicht vor sich. Das größte Problem sind aber die Schatten der Bäume. Da wechselt es ständig zwischen hell und dunkel hin und her."#w1#

Dieser Zustand sei zwar "nicht gefährlich", so der Toro-Rosso-Pilot, "aber es war um 14:00 Uhr ehrlich gesagt angenehmer". Force-India-Kollege Adrian Sutil stimmt zu: "In den Schlussminuten war es schwierig, den Kurs zu sehen. Vor allem auf der Start- und Zielgeraden war es schwierig. Das wird auch im Rennen nicht einfach, wenn die Sonne gerade untergeht." Das Thema Dämmerung soll daher in der GPDA-Sitzung zur Sprache kommen.

Außerdem hatten die Formel-1-Stars heute Gelegenheit, die neuen Autos einmal unter realistischen Bedingungen zu testen und kennen zu lernen. Das führte speziell in der ersten und dritten Kurve zum einen oder anderen Dreher - manchmal auch wegen der leichten Bremswirkung, die KERS bei Betätigung auf den Hinterrädern erzeugt. Die große Revolution, wie sie manche befürchtet hatten, ist aus Fahrersicht aber ausgeblieben.

"Das Auto fühlt sich gut an, aber wenn man das Limit erreicht, wird das Heck unruhig. Da sind diese neuen Autos sehr empfindlich. Das Heck bricht schnell aus und man muss da immer aufpassen, sonst klebt man ganz schnell in den Leitplanken", schildert Bourdais. Die Bremspunkte hätten sich im Vergleich zum Vorjahr aber - zumindest im Trockenen - nicht verändert: "Der Verlust der Aerodynamik wurde durch die Slicks kompensiert."