• 21.10.2017 23:02

  • von Dominik Sharaf

Webber "schwärmt" von Hartley: Ein knallharter kleiner Bastard

Dem Ex-Teamkollegengefällt das Formel-1-Märchen des Neuseeländers - Er arbeitete mit Hartley seinen Rauswurf bei Red Bull auf uns sah ihn zum Toppiloten reifen

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber hat eine hohe Meinung von Toro-Rosso-Neuzugang Brendon Hartley. Der Australier, der in Porsches Le-Mans-Programm sein Teamkollege war, erklärt der 'Daily Mail' auf die Bitte hin, ihn mit drei Worten zu beschreiben: "Tough little bastard." Jede Übersetzung überflüssig. Den Kollegen aus Großbritannien empfanden die Aussage als so heikel, dass sie sie zensierten. Des Pudels Kern ist jedoch, dass Webber Hartley in der Königsklasse viel zutraut.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Brendon Hartley

Mark Webber und Brendon Hartley feierten als Porsche-Piloten viele Erfolge Zoom

Dass der Neuseeländer vor vielen Jahren aus dem Red-Bull-Juniorprogramm geflogen ist, wertet Webber nicht als Zeichen mangelnder Klasse - sondern als Zeichen der Unreife. "Red Bull packt Youngster nicht in Watte. Es ist ein Test. Man muss die Ärmel hochkrempeln und damit klarkommen. Für Brendon war es schwierig. Er hätte mit eingekniffenem Schwanz abziehen können."

Nach dem Rauswurf bei den Österreichern kämpfte Hartley aber weiter, sicherte sich den Werksvertrag im LMP1-Projekt von Porsche, wo er Webber kennenlernte. Er holte den Rat des Routiniers ein und ging offen mit seinen Fehlern aus der Red-Bull-Zeit um. "Er war nicht verbittert, sondern er wollte die Scharte auswetzen", sagt Webber über Hartleys Attitüde bei den Zuffenhausenern. Sie brachte ihn an die Spitze der Sportwagen-Szene - auch, weil er an seinen Schwächen arbeitete.

Früher körperlich nicht besonders belastbar, begann Hartley ein professionelles Trainingsprogramm auf dem Rennrad und wurde topfit. Menschlich hätte es nie etwas an Hartley auszusetzen gegeben: "Ich weiß nicht, wie man ihn nicht mögen kann", sagt Webber. "Er hat keine Starallüren und kein aufgeblasenes Ego. Ein typischer Kiwi - er macht mehr als er redet." Hartleys Formel-1-Märchen gefällt dem Haudegen deshalb, weil es zeigt, dass es andere Wege in die Königsklasse gibt als die Juniorserien: "Oder mit dicken Schecks", ergänzt Webber. "Er ist auf dem blanken Arsch gekrochen."