• 25.05.2012 14:55

  • von Dominik Sharaf

Webber dachte 2011 an einen Rücktritt

Der Red-Bull-Pilot fühlte sich leer und ausgebrannt, hat aber zu neuem Elan gefunden - Über die Gerüchte um einen Ferrari-Wechsel schmunzelt Webber nur

(Motorsport-Total.com) - Das Jahr 2011 war für Mark Webber eine große Pleite. Teamkollege Sebasitan Vettel gewann den WM-Titel und elf Rennen, er nur ein einziges. "Ich suche nicht gerne nach Entschuldigungen, aber im vergangenen Jahr musste ich einige von ihnen abgeben", so der 35-jährige Webber gegenüber der britischen Tageszeitung 'Evening Standard'. Er habe mit seiner Lebensgefährtin und Managerin Ann Neal über einen Rücktritt gesprochen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Rang vier in der WM ist eine gute Ausgangsposition: Webber blickt nach vorne

"Ich war ziemlich ausgelaugt. Ich musste eine Pause einlegen, mich regenerieren", begründet Webber die Gedanken an einen Abschied aus der Formel 1, die er aber schnell ad acta legte. "Es war gut für mich, Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir am Herzen liegen. Offene, direkte und ehrliche Menschen", meint er über die Zeit nach dem Saisonabschluss.

Sieg in Brasilien war Motivationsspritze

Diese versüßte ihm ein Erfolgserlebnis. "Der Sieg in Brasilien war eine große Belebung für mich. Es ist einfach besser, die Saison mit einem Hoch zu beenden als in der Mauer - so wie im Jahr zuvor", spielt er auf seinen Crash in Korea und die geplatzten WM-Träume an. Es folgte - so Webber - der beste Winter, den er je gehabt habe. "Danach hat es sich angefühlt wie fliegen", jubelt er.

Der neue Elan des Australiers ist auch Christian Horner aufgefallen. "Er ist in großartiger physischer Verfassung", lobt der Red-Bull-Teamchef. Mit dem Auto für die Saison 2012 war Webber von Anfang an zufrieden: "Der Wagen fühlte sich auf Anhieb gut an", erinnert er sich. Einen Grand-Prix-Sieg konnte er - im Gegensatz zu Vettel - allerdings nicht folgen lassen. Nach fünf Rennen ist aber der Optimismus noch nicht verschwunden: "Es fühlt sich an, als beginne die Meisterschaft jetzt erst", betont Webber.

Webber legt keinen Wert auf Gerüchte

Neustart ab Monaco? "Alles, was zuvor passiert ist, zählt jetzt nicht mehr", gibt er die Marschroute vor. Rang vier in der WM-Gesamtwertung bezeichnet er als "keine schlechte Position". Dass er mit Blick auf 2013 bei Ferrari statt auf dem Altenteil gehandelt wird, veranlasst Webber zum Kopfschütteln. "Das ist, als ob jemand den Schalter umlegen würde und sagt: 'Oh, Mark geht zu Ferrari'", meint er schmunzelnd.

"Aber ich bin das gewohnt. Im Mai 2008 sollte mich Kimi Räikkönen ersetzen", erinnert Webber und findet deutliche Worte für den Klatsch und Tratsch im Fahrerlager: "80 Prozent von dem, was man hört, ist Bullshit", stellt der Red-Bull-Pilot klar.