• 10.03.2010 17:48

  • von Roman Wittemeier

Virgin-Debüt: Es kribbelt im Magen

Timo Glock und Lucas di Grassi fiebern dem Auftakt in Bahrain entgegen: Neue Updates sollen den Wagen schneller machen - Wird der VR-01 halten?

(Motorsport-Total.com) - Neben HRT und Lotus wird auch Virgin das große Debüt in Bahrain feiern. Bei der britischen Mannschaft um Teamchef John Booth lief in der Vorbereitung nicht alles perfekt. Zwar war der VR-01 frühzeitig fertig, allerdings machte er bei den Testfahrten auch frühzeitig Probleme. Immer wieder wurden die Piloten durch Hydraulikprobleme gestoppt. Hinzu kam beispielsweise ein kurioser Frontflügeldefekt, der Timo Glock einen Schrecken einjagte.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Erstes Ziel: Der Virgin-Cosworth VR-01 soll an Zuverlässigkeit gewinnen

"Der Testwinter war für unser Team recht ereignisreich", erklärt Glock mit Blick auf lästige technische Probleme in Jerez und Barcelona. "Wir haben bezüglich des Potenzials und der Entwicklung des Teams positive Zeichen gesehen, aber wir hatten auch Zuverlässigkeitssorgen und zu viel Regen. In Kombination hat uns das von wichtigen Kilometern abgehalten. Aber wenn man sich anschaut, was wir innerhalb von neun Monaten geschafft haben, dann dürfen wir stolz sein."#w1#

"Jetzt geht es ins erste Rennen", sagt der Odenwälder voller Vorfreude. "Wir sind so bereit wie möglich. Wir sind ein kleines Team. Aber wir haben alle Möglichkeiten etwas Großes zu erreichen. Das müssen wir uns stets vor Augen halten. Wir haben gute Leute und wissen, was wir brauchen, um schnell zu sein und an unser Ziel zu gelangen. Wir wollen bester Neueinsteiger sein. Der Weg zu diesem Ziel beginnt an diesem Wochenende in Bahrain", so Glock, der am Dienstag gemeinsam mit Freundin Isabell in die Wüste reiste.

"Es ist aufregend, dass ich mein Debüt feiern darf", erklärt Lucas di Grassi. Der brasilianische Rookie weiter: "Das wird das bisherige Highlight meiner Karriere. Ich möchte dem Team für die harte Arbeit und die große Hingabe danken, die wir in den vergangenen Wochen beobachten konnten. Es lief nicht immer gut für uns, aber die Jungs kämpfen trotzdem weiter. Bahrain wird hart für uns. Wir werden aber lernen, wie wir am Rennwochenende das Beste aus dem Auto herausholen können."

¿pbvin|512|2513||0|1pb¿Für den ersten Rennauftritt hat die Designmannschaft um Technikchef Nick Wirth noch einmal neue Teile produziert. "Ich kann kaum glauben, dass jetzt das Debüt bevorsteht", sagt der Brite, der das Projekt seit neun Monaten vorantreibt. "Auch wenn wir bei den Tests Probleme hatten, sollten wir ein gutes erstes Rennwochenende zeigen können. Es wird auch von Glück abhängen und davon steht uns nun auch mal etwas zu."

Man habe die Hydraulikprobleme mit größter Wahrscheinlichkeit nun im Griff, meint Wirth. "Wir sind bisher nie mit leeren Tanks und weichen Reifen gefahren. Daher haben wir unser ganzes Potenzial noch gar nicht gesehen. Erst am Freitag werden wir erste Hinweise auf die Hackordnung bekommen. Den wahren Speed sehen wir dann erst am Sonntagnachmittag. Wir bringen neue aerodynamische und mechanische Teile, die uns deutlich schneller machen sollten. Auch für Melbourne sind neue Teile geplant."

"Bahrain ist hart für die Bremsen und die Kühlung", erklärt der Virgin-Technikchef. "Es gibt reichlich harte Bremszonen pro Runde. Die Strecke ist ganz anders als die Teststrecken in Spanien. Die Kühlung wird sicherlich heftig gefordert sein. Auch unsere Fahrer werden vermutlich bei rund 45 Grad im Cockpit einiges ertragen müssen. Unser Ziel in Bahrain ist ganz einfach: Wir wollen vom Start bis zur Zielflagge eine möglichst gute Leistung zeigen", stellt Wirth klar.