• 20.07.2008 22:47

  • von Britta Weddige

Vettel: "Vorne wird die Luft dünner"

Sebastian Vettel legte sich auf dem Weg zu Platz acht in Hockenheim auch mit Fernando Alonso an und strebt nun nach Höherem

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Sebastian, einen Punkt geholt in einem turbulenten Heimrennen!"
Sebastian Vettel: "Ja. Ich hatte alle Hände voll zu tun, aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte sehr viele enge Duelle, vor allem mit Fernando (Alonso; Anm. d. Red.), aber ich denke, zum Schluss kann man sagen, dass wir doch ein sehr gutes Rennen hatten. Der achte Platz aus eigener Kraft war verdient. Das ist für uns ein hervorragendes Ergebnis. Ich bin sehr glücklich."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Zufriedenes Lächeln: Sebastian Vettel holte beim Heimrennen einen WM-Punkt

Frage: "Ist euch die Safety-Car-Phase entgegengekommen?"
Vettel: "Nein, überhaupt nicht. Normalerweise hätten wir um Platz sechs, Platz sieben rum fahren können. Durch die Safety-Car-Phase haben wir ein bisschen verloren, aber so ist es halt: Dem einen hilft es, dem anderen hilft es nicht."#w1#

Heiße Duelle mit dem Doppelweltmeister

"Ich war innen, habe natürlich auf mich geschaut und nicht auf ihn." Sebastian Vettel

Frage: "Mit Fernando Alonso hattest du heute zweimal zu tun, einmal in der Box und einmal auf der Strecke. Erzähl doch mal!"
Vettel: "Ich hatte sehr viele Duelle mit ihm. Es war verdammt eng, gerade als ich zum ersten Mal aus der Box rauskam, denn er war zu dem Zeitpunkt ein bisschen schneller. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich lösen konnte, aber ich konnte mich davor behaupten. Die Gerade runter war es immer recht eng. Und nach dem Boxenstopp während der Safety-Car-Phase war es verdammt eng. Er hat sogar die Hand gehoben. Ich war innen, habe natürlich auf mich geschaut und nicht auf ihn. Ich wollte vor ihm rauskommen und das habe ich geschafft. Natürlich bin ich sehr glücklich mit diesem Ergebnis."

Frage: "Du hast gegen Jarno Trulli um den letzten Punkt gekämpft. Wann konntest du denn glauben, dass es reichen wird?"
Vettel: "Als ich an Jarno vorbei war und noch sieben Runden zu fahren waren. Ich habe dann richtig Dampf gemacht, gerade in den drei vier Runden danach. Da konnte ich mich von ihm lösen - und nach vorne habe ich keinen gesehen. Die waren alle weg. Ich war vier Sekunden vor Jarno. Da war mir klar, dass nichts mehr passieren kann, also habe ich ein bisschen langsamer gemacht. Der Punkt ist sehr schön."

Frage: "Euer neues Red-Bull-Chassis läuft inzwischen wirklich großartig. Was erwartest du nun für Ungarn?"
Vettel: "In den letzten Rennen hat man sehen können, dass es immer ein bisschen besser geht. Wir kommen langsam da hin, wo wir wollen. Vorne wird die Luft natürlich immer dünner, denn dass Mittelfeld liegt sehr eng beisammen. Man kann sagen, dass wir uns im Mittelfeld etabliert haben."

"Wie wird Ungarn ausschauen? Ich weiß nicht. Ich bin eher der, der ein bisschen tiefstapelt und sich dann überraschen lässt. Von der Strecke her sind sehr viele enge Kurven dabei. Es ist eine sehr langsame Strecke mit sehr vielen winkeligen Kurven und sehr vielen Bodenwellen. Es wird mit Sicherheit schwierig für uns, aber wo ist es das nicht? Zu kämpfen hat man überall, auch heute. Unterm Strich bin ich aber erstmal zufrieden mit dem heutigen Tag. Was in zwei Wochen ist, sehen wir ja dann."

Vettel in Gedanken noch nicht im nächsten Jahr

"Im Moment liegt mein ganzer Fokus auf diesem Team." Sebastian Vettel

Frage: "Die Toro-Rosso-Mechaniker sind alle Italiener. Die haben dich heute ganz stürmisch gefeiert. Tut es dir nicht ein bisschen leid, dass du zu Red Bull wechselst, denn das ist eher eine kühle englische Truppe?"
Vettel: "Ich weiß nicht. Ich kenne das Team noch nicht, aber im Moment liegt mein ganzer Fokus auf diesem Team und auf diesem Jahr. Wir haben noch acht Rennen."

"Das Auto geht immer besser und es macht natürlich umso mehr Spaß, wenn man gegen Leute wie Alonso und so weiter kämpfen und um Punkte fahren kann. Deswegen haben wir dieses Jahr noch einiges zu tun, denn die anderen schlafen nicht. Wir müssen uns dort, wo wir jetzt sind, behaupten, und das wird schwierig genug. Mit den Jungs hier komme ich sehr gut aus. Man darf nicht vergessen, wo wir Anfang des Jahres waren oder letztes Jahr, von daher ist das schon klasse."

Frage: "Dieses Team war ja mal Minardi, das absolute Schlusslicht..."
Vettel: "Absolut. Das ist nicht die Mentalität der Leute, sondern sie wollen was erreichen. Damals hatten sie nie Geld, keine Mittel zur Verfügung, aber was sie mit den Mitteln erreicht haben, ist bewundernswert. Die sind vier Jahre lang mit dem gleichen Frontflügel gefahren! Es war einfach kein Geld da, aber die Leute wollen nach vorne. Da ist es natürlich wunderschön, wenn man ihnen einen Punkt schenken kann."