• 06.11.2010 12:41

Vettel über Webber: "Werden wohl nie gute Freunde"

Die Chemie zwischen den Red-Bull-Titelkandidaten Sebastian Vettel und Mark Webber stimmt nicht - Rivalen werden keine Freunde

(Motorsport-Total.com/SID) - Sebastian Vettel hat die Attacken seines Teamkollegen Mark Webber im Herzschlagfinale der Formel 1 gekontert. "Ach, er hat schon so einiges gesagt in dieser Saison", sagt der deutsche Titelkandidat im Interview der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' und ergänzt: "Lassen Sie es uns so sehen. Nach dem, was passiert ist im Laufe der Saison, werden wir wohl nie gute Freunde werden."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel will sich im teaminternen Duell gegen Mark Webber behaupten

Webber hatte vor dem vorletzten WM-Rennen am Sonntag in Brasilien unter anderem behauptet, Vettel sei der Liebling des Teams und habe kein übermäßiges Talent. Zudem hatte er gefordert, der elf Jahre jüngere Kollege müsse ihm helfen, obwohl auch Vettel noch Titelchancen hat. "Ich versuche, ihn überall zu schlagen", sagt der deutsche Red-Bull-Pilot.

"Ich habe kein Problem mit ihm. Ich respektiere ihn als Fahrer. Darüber hinaus will ich nicht ins Detail gehen. Vielleicht sollte ich meine Meinung manchmal für mich behalten, das wäre smarter. Aber ich bin wohl der Letzte, der einen Konflikt sucht, wenn es nicht nötig ist." Den Vorwurf, vom Team bevorzugt zu werden, will der Hesse ebenfalls nicht so stehen lassen: "Ich sehe das nicht so. Das Team gibt uns beiden ein sehr gutes Auto, mit dem wir regelmäßig um Siege fahren können."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Brasilien


Obwohl der aktuelle WM-Vierte es ausschloss, schon am Wochenende für den zweitplatzierten Webber zu fahren, sprach er sich grundsätzlich für Teamorder aus. "Laut Reglement ist sie verboten", sagt Vettel: "Aber wir kennen doch das Spiel. Es steckt viel Geld, viel Macht, unglaublich viel Mühe drin, alles zu optimieren. Wenn jemand die Chance hat, den anderen zu schlagen, dann würde wohl jeder eine Teamorder anwenden."

Die Hoffnung auf einen Motorschaden bei WM-Spitzenreiter Fernando Alonso, der ausschließlich auf Aggregate mit bereits Laufleistung zurückgreifen muss, will Vettel nicht äußern. "Nein. Das wünsche ich keinem meiner Gegner", sagt er und ergänzt schmunzelnd: "Aber ich würde ihn schon annehmen."

Einen Zusammenhang zwischen seiner eigenen Pechsträhne in dieser Saison mit zahlreichen technischen Pannen und seinem Fahrstil sieht Vettel nicht. "Es mag Fahrer geben, deren Fahrstil technische Probleme provozieren. Aber ich zähle mich mit ziemlich hoher Sicherheit nicht dazu", sagt er. "Die einzigen Autos, die ich schlecht behandele, sind Mietautos; und als letztes mein eigenes."