• 07.06.2014 21:01

  • von Dennis Hamann

Vettel: Platz drei war heute das Optimum

Sebastian Vettel ist nach dem Qualifying in Kanada mit dem dritten Platz zufrieden und macht sich entsprechend Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn das Wochenende für den viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel bisher eher schwierig war, ist er immerhin das erste Mal seit langem wieder auf Startplatz drei gefahren und hat damit seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo auf die Plätze verwiesen. Doch Vettel ist trotzdem nicht ganz zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Wochenendes: "Ich denke, es war kein einfaches Wochenende bis jetzt. Gestern war schon ganz gut, aber ich habe mich noch nicht ganz wohl gefühlt. Generell liegt mir das Auto noch nicht ganz so, wie ich es gerne hätte."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Vettel geht nach Platz drei im Qualifying optimistisch ins Rennen Zoom

Auch Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bestätigt die Probleme von Vettel: "Diesmal gab es Probleme mit der Abstimmung. Wir konnten die Reifen nicht auf Temperatur bringen. Wenn die vorderen auf Temperatur kamen, waren die Hinteren schon wieder am Abbauen. Deswegen waren wir uns eigentlich auch nicht sicher, ob wir das Q3 erreichen. Dann haben wir aber ein paar kleinere Änderungen am Auto vorgenommen und Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) hat eine phantastische letzte Runde hingelegt. Da hat er wieder gezeigt, wer der wahre Weltmeister ist. Das freut uns irrsinnig."

Im Qualifying hatte der Deutsche vor allem im ersten Streckenabschnitt aber Probleme die richtige Linie zu finden: "Im ersten Sektor habe ich mir unheimlich schwer getan, konnte mich aber im Rest der Strecke immer noch steigern. Die letzte Runde war natürlich sehr wichtig. Der Anfang der letzten Runde war zwar auch wieder nicht gut. Ich habe es auch da wieder nicht geschafft, den ersten Sektor gut zu fahren, die ersten beiden Kurven gut zu erwischen. Aber danach habe ich mehr riskiert und es hat funktioniert."

Vettel konnte Rückstand aufholen

Vor allem im zweiten und dritten Abschnitt der Strecke konnte Vettel immer wieder Boden gutmachen. "Der zweite Sektor war sehr gut. Gerade durch die beiden Schikanen habe ich eine deutlich bessere Linie gefunden und habe das am Schluss dann in mehreren Runden zu einem guten Ergebnis gebracht", so Vettel. "Alles in allem ein gutes Ergebnis. Ich denke, das ist das Maximum, das wir heute erreichen konnten."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Kanada


Doch der Abstand zu den hinter ihm stehenden Fahrzeugen ist knapp. "Es ist natürlich knapp, aber auf dieser Strecke, wo wir auf Mercedes rund eine halbe Sekunde auf der letzten Geraden verlieren ist das ein achtbares Ergebnis", meint Marko und kann sich einen Seitenhieb auf Mercedes nicht verkneifen. "Auch Ricciardo macht sich ausgesprochen gut in unserem Team. Er hatte in seiner letzten Runde zwar einen kleinen Fehler und ist deswegen nur auf Startplatz sechs, aber das ganz erfreuliche ist, so hart der Zweikampf zwischen ihm und Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) auf der Strecke ist, so gut ist das Verhältnis abseits der Strecke."

"Mit dem dritten Platz für morgen ist alles drin", ist sich Vettel sicher. Auch wenn der Weltmeister die Silberpfeile weiterhin vorne sieht, hegt er Hoffnungen: "Ich glaube die Mercedes sind ein bisschen weiter weg, aber wer weiß, morgen kann alles passieren. Regen ist zwar keiner gemeldet, trotzdem freue ich mich auf das Rennen. Ich denke, dass wir dann vielleicht ein bisschen besser zurecht kommen und der Rest wird sich zeigen."

Lauda: "Vettel ist zurück!"

Auch Niki Lauda ist überzeugt, dass der Heppenheimer seine alte Form wieder gefunden hat: "Er ist in Form, keine Diskussion. Er ist absolut zurück, was gut für ihn ist. Nur ist der Abstand zu Mercerdes relativ groß. Im Rennen wird er nicht so schnell fahren können", ist sich Lauda sicher. Und auch Vettel wirft für das Rennen eher noch einen Blick nach hinten: "Es ist ziemlich eng zu Valtteri Bottas hinter mir, aber wir sind auch nur eine halbe Sekunde hinter den Mercedes. Vier Autos sind innerhalb von fünf oder sechs Hundertstel. Ich bin zufrieden, dass ich davon der schnellste bin."


Großer Preis von Kanada

Marko warnt aber vor den schnellem Williams: "Das wird für uns eine große Herausforderung, auf den ersten zwei Runden vor denen zu bleiben. Die haben die größten Höchstgeschwindigkeit von allen Autos hier. Wenn wir die im Windschatten haben, fahren sie unweigerlich an uns vorbei. Da wird ein toller Start ganz wichtig sein, und dass wir in den ersten zwei Runden, bevor das DRS in Funktion tritt, zwei Sekunden weg sind." Hoffnungen auf den Sieg macht sich Marko allerdings weniger. "Wenn Mercedes ohne Probleme durchfährt, wenn sie beim Sprit nicht ans Limit gehen müssen, wird es schwierig. Unsere Hoffnung ist, dass die zwei sich vorne bekriegen und wir dann in einer guten Position sind."

Vettel sieht das schon positiver und hofft auch auf die ein oder andere Überraschung: "Es ist ein langes Rennen. Die Strategie könnte eine Überraschung werden. Williams ist hier sehr, sehr stark, die haben ein schnelles Auto auf den Geraden. Ich denke, die von Mercedes ausgerüsteten Autos werden alle auf den langen Geraden im Vorteil sein. Ich werde versuchen, so nah wie möglich an den beiden vorne dran zu bleiben und werde mein Bestes geben. Wenn wir die Chance haben, sie anzugreifen, dann sollten wir das auch nutzen."