Vettel: "Habe den Ehrgeiz, Weltmeister zu werden"

(Motorsport-Total.com/sid) - Schauplatz Monza: Wo vor 20 Jahren ein gewisser Gerhard Berger der Ferrari-Mannschaft einen bitter benötigten Sieg schenkte, landete Sebastian Vettel 2008 den ganz großen Treffer und siegte in einem aufregenden Großen Preis von Italien. Als jüngster Pilot aller Zeiten stand Vettel auf dem obersten Siegertreppchen und bescherte der Formel 1 obendrein noch den jüngsten Pole-Sitter aller Zeiten. Viele Rekorde für einen jungen Mann, der weiterhin einfach nur ein bodenständiger Mensch bleiben will...

Nach seiner Sensationsfahrt zum ersten Sieg in der Formel 1 steht zweifellos fest, dass Sebastian Vettel ein ganz großer Protagonist der Szene werden könnte. Der Heppenheimer meint jedenfalls, dass er das Zeug zum Titelträger hat - und teilt damit die Ansicht vieler Experten und Zuschauer: "Ich habe den Ehrgeiz, Weltmeister zu werden. Ob als jüngster oder ältester ist mir völlig egal", sagte Vettel in einer ersten Reaktion auf seinen Erfolg in Monza.#w1#

Der Rennsieg steht im Vordergrund

Doch angesichts der vielen Rekorde und Lobeshymnen, die sich um den Toro-Rosso-Piloten ranken, verliert Vettel nicht den Blick für die Realität - und die beinhaltet Hingabe, Engagement und Einsatz. "Es wird ein sehr steiniger und harter Weg, nach oben zu kommen", ist sich Vettel sicher und hat vor, die restlichen Stufen bis zum großen Formel-1-Gipfel nach und nach zu erklimmen - ab 2009 bei Red Bull Racing.

Jüngster Punktesammler ist er schon, doch an diesem Wochenende machte sich Vettel zum jüngsten Pole-Sitter und zum jüngsten Rennsieger aller Zeiten - Rekorde, die vor ihm ein gewisser Fernando Alonso inne hatte. "Das ist etwas Schönes, wenn man älter ist und zurückblickt", kommentierte Vettel seine Bestleistungen. "Wichtiger sind das Ergebnis und der Sieg an sich."

Vettel will keinen Hype um seine Person

Den will der der Youngster auch genießen, aber nicht unbedingt in jeglicher Hinsicht auskosten. Ob sich sein Leben nun komplett auf den Kopf stellt, kann der 21-Jährige allerdings noch nicht abschätzen: "Ich glaube nicht, obwohl ich in den ersten Stunden 80 SMS bekommen habe. Ich hatte auch kaum Zeit, mit meiner Freundin zu telefonieren", sagte Vettel.

"Aber ich bin genau der Gleiche, der vor diesem Rennen aufgestanden ist. Ich sehe keinen Grund, mich zu ändern. Ich bin ein bodenständiger Mensch", gab der Rennsieger im Königlichen Park von Monza zu Protokoll. Dementsprechend lässt der Toro-Rosso-Pilot auch nicht die Fetzen fliegen, sondern konzentriert sich schon wieder auf seine nächsten WM-Einsätze.

"Am Sonntag habe ich gefeiert, zu Hause bin ich nur kurz zum Kofferpacken", erläuterte Vettel abschließend seine Planungen für die kommenden Tage und Wochen. "Dann geht es am Dienstag zu Testfahrten nach Jerez. Anschließend fliege ich nach Übersee zum nächsten Rennen in Singapur. Was dann kommt, weiß ich nicht..."