• 25.03.2018 13:06

  • von Norman Fischer & Adam Cooper

Überhitzung bei Bottas: Motorenvorteil ist Geschichte

Valtteri Bottas hatte in Melbourne mit Überhitzungsproblemen an seinem Motor zu kämpfen - Der Finne glaubt, dass der Antriebsvorteil von Mercedes vorbei ist

(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas' Rennen war praktisch schon gelaufen, bevor es überhaupt angefangen hatte. Mit seinem Unfall im gestrigen Qualifying verschaffte sich der Finne für heute eine schwierige Ausgangsposition, die er nicht mehr bereinigen konnte. Denn weil er mit seinem Mercedes F1 W09 von Startplatz 15 im Verkehr feststeckte, reichte es am Ende für ihn nur zu Rang acht.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Stoffel Vandoorne

Valtteri Bottas hatte in Melbourne große Probleme mit der Konkurrenz Zoom

"Wir wussten, dass es schwierig werden würde", hadert er im Anschluss an den Grand Prix. "Wir wussten, dass man zum Überholen ein großes Performance-Delta brauchen würde, wenn der andere keinen Fehler macht." In den vergangenen Jahren besaß der Mercedes dieses große Delta durchaus, doch der Motorenvorteil ist mittlerweile geschrumpft, behauptet Bottas.

"Der Unterschied bei den Motoren ist nicht mehr so massiv. Wir besitzen immer noch einen kleinen Vorteil gegenüber Renault, aber groß ist er nicht mehr, und die Autos sind in den Kurven nicht so schlecht", so Bottas, der weite Teile des Rennens hinter Nico Hülkenbergs Renault feststeckte. "Ich konnte einfach nicht näher herankommen."

Zusätzlich wurde Bottas' Aufholjagd erschwert, weil sein Antrieb Überhitzungserscheinungen hatte. "Irgendwas war bei der Berechnung der Kühlung für heute falsch", meint der Mercedes-Pilot, der dadurch im Zug des Mittelfeldes immer wieder abreißen lassen musste, um das Auto zu kühlen. "Ich konnte die anderen Autos nicht lange unter Druck setzen. Ich habe nur zwei Runden geschafft, danach musste ich mich zurückfallen lassen und es noch einmal versuchen."

Überhitzung ist in der Tat ein Problem für die neuen Antriebe. Die Teams wollen zum Saisonauftakt auf gar keinen Fall ein Risiko eingehen, weil die Triebwerke rein mathematisch sieben Rennwochenenden halten müssen, will man straffrei mit drei Motoren über das Jahr kommen. "Es war einfach ein frustrierendes Rennen, weil wir zwar ein gutes Auto hatten, damit aber nichts tun konnten."

Trotzdem nimmt Bottas auch Positives aus dem Australien-Wochenende mit. "In Q2 habe ich angefangen, alles richtig hinzubekommen. Meine Pace war auf dem Niveau von Lewis", sagt er und weiß, dass er somit auch ein gutes Qualifying-Ergebnis hätte erreichen können. "Ich weiß, dass der Speed da ist. Wir werden es in zwei Wochen wieder versuchen."