• 27.05.2012 17:17

  • von Fabian Hust

Toro Rosso: Abreise mit leeren Händen aus Monte Carlo

Der österreichische Rennstall konnte sich beim Klassiker im Fürstentum mit Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo keine WM-Zähler sichern

(Motorsport-Total.com) - Für die Scuderia Toro Rosso gab es beim Großen Preis von Monaco nichts zu holen. Jean-Eric Vergne sah die Zielflagge auf der zwölften Position, nachdem er in der Anfangsphase des Rennens viel an Boden verloren hatte und ein Reifen-Poker am Ende nicht aufging. Teamkollege Daniel Ricciardo musste nach einer zu starken Berührung eines Randsteins in Runde 65 mit defekter Lenkung aufgeben.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne sah die Zielflagge, aber außerhalb der WM-Punkte

"Nach dem Start kürzten jede Menge Autos vor mir in der ersten Kurve ab", berichtet Vergne. "Ich fand mich hinter dem Marussia wieder und verlor eine Menge Zeit. Ich war auf einer Ein-Boxenstopp-Strategie, und versuchte, mich aus dem Verkehr hauszuhalten."

"Wir führten einen frühen Stopp durch. Von da an war ich mit einer sehr guten Geschwindigkeit unterwegs, worüber ich glücklich bin. Ich kam bis auf den siebten Rang nach vorn. Ich war schnell und konstant unterwegs. Aber bei noch rund 14 zu fahrenden Runden waren meine Reifen komplett am Ende, und ich musste für Intermediates an die Box kommen."

"Aber der Regen war nicht stark genug. Es ist wirklich schade, dass ich die Runden zu Beginn im Verkehr verloren habe, denn ohne diese hätte ich heute komfortabel in den Punkten sein können. Ich freue mich auf Kanada, denn dies ist eine Strecke, die ich besonders mag, selbst wenn ich noch nicht dort war. Ich werde dort wirklich hungrig auf ein gutes Ergebnis ankommen."

"Ich hatte einen guten Start", so Ricciardo. "Danach musste ich vor mir einem Zwischenfall ausweichen, aber ich war anschließend in der Lage, ein paar Positionen gutzumachen. Ich lag hinter di Resta, der im Vergleich zu mir auf dem weicheren Reifen auf dem härteren und somit auf einer anderen Strategie unterwegs war."

"Wir schlugen ein gutes Tempo an, und ich versuchte zu attackieren, aber es gelang mir nicht. Ich versuchte, auf dem weicheren Reifen so lange wie möglich auf der Strecke zu bleiben. Aber dann verlor ich an Geschwindigkeit und kam für den härteren Reifen an die Box. Ich hoffte, dass ich mit ihm bis zum Ende des Rennens würde fahren können."

"Ich kam mit freier Bahn vor mir zurück auf die Strecke und kam in einen guten Rhythmus, bevor ich auf Kovalainen und Button auflief. Ich versuchte den McLaren zu überholen, aber das war nicht so einfach. Dann berührte ich in Kurve 15 einen Randstein."

"In diesem Moment spürte ich nichts, aber eine Runde später fühlte sich die Lenkung sehr lose an. Ich kam aus diesem Grund an die Box, denn das Auto war nicht mehr länger sicher zu fahren. Nichtsdestotrotz habe ich es bis zu meinem Ausfall aus Fahrersicht wirklich genossen."

"Der stärkere Regen, der schlussendlich ankam, als Mark Webber von Red Bull Racing auf dem Podium einen großartigen Sieg feierte, kam zu spät, um Jean-Eric in den Punkten zu halten", bilanzierte Teamchef Franz Tost. "Da er sich in der Anfangsphase am Ende des Feldes befand, nachdem in der ersten Runde einige Autos vor ihm kamen, indem sie in der Schikane abkürzten, holten wir ihn frühzeitig an die Box, um auf den weicheren Reifen zu wechseln, mit denen er mit einer Ein-Boxenstopp-Strategie bis zum Ende des Rennens fahren sollte."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Monaco, Sonntag


"Unglücklicherweise montierten wir die Reifen in Runde 17, sie waren aus diesem Grund nicht in Bestform, als es leicht zu tröpfeln begann. Da er auf den abgenutzten Reifen nur sehr wenig Haftung hatte, holten wir ihn in Runde 41 rein, um Intermediates zu montieren. Aber der Regen, der geholfen hätte, um den zehnten Platz zu kämpfen, kam nicht früh genug."

"Regen, oder der Mangel an Regen, hat auch die Strategie von Daniel beeinträchtigt. In der Hoffnung, dass wir ihn für Regenreifen an die Box holen könnten, hielten wir ihn auf den superweichen Reifen lange draußen. Aber der kam nicht, diejenigen um ihn herum wurden schneller, und als er die Boxen verließ, fand er sich aus diesem Grund am Ende derselben Gruppe wieder. Am Ende entschieden wir uns dazu, sein Auto an der Box abzustellen, nachdem eine Berührung mit einem Randstein wohl die Lenkung beschädigt hat."