• 12.09.2008 12:35

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Theissen weist Kritik von Kubica zurück

Robert Kubica hat sich kritisch über das BMW Sauber F1 Team geäußert, was BMW Motorsport Direktor Mario Theissen nicht nachvollziehen kann

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Belgien hat sich Robert Kubica äußerst kritisch über das BMW Sauber F1 Team geäußert. Tenor: Nick Heidfeld werde wegen seines Formtiefs bevorzugt behandelt, ja sogar den zweiten Boxenstopp in Spa-Francorchamps habe man ihm absichtlich vermasselt. Aber: "Das stimmt nicht", konterte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen heute in Monza.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen relativiert die kritischen Aussagen von Robert Kubica

"Es stimmt, dass wir uns in den letzten Monaten sehr um Nick gekümmert haben", gestand der Deutsche, "aber das haben wir im letzten Jahr auch mit Robert gemacht, als er Probleme hatte, sich auf das neue Fahrzeug und auf die Reifensituation einzustellen. Bei ihm ist es vielleicht ein bisschen schneller gegangen als bei Nick." Theissen möchte daher das Gespräch mit Kubica suchen, um ihn zurechtzuweisen und ihm die Besorgnis zu nehmen.#w1#

Ähnliche Situation wie vor Saisonbeginn

"Ich vergleiche die Situation, die wir gerade mit Nick haben, mit der Situation am Anfang des Jahres." Mario Theissen

Es sei aus Teamsicht ganz natürlich, dass man den Bereichen, die nicht hundertprozentig funktionieren, die meiste Aufmerksamkeit schenkt. Derzeit handle es sich dabei eben um einen Fahrer. Theissen: "Ich vergleiche die Situation, die wir gerade mit Nick haben, mit der Situation am Anfang des Jahres, als wir mit dem Auto nicht zufrieden waren. Da haben wir alles unternommen, um das Problem zu beseitigen."

Ob Kubica nun intern der Kopf gewaschen wird oder ob es sogar einen vertraglich geregelten Strafkatalog für rufschädigende Aussagen in der Öffentlichkeit gibt, wollte Theissen nicht verraten. Allerdings solle man die ganze Angelegenheit generell nicht zu sehr auf die goldene Waagschale legen: "Die Aussagen darf man nicht überbewerten, speziell wenn sie direkt nach dem Rennen getätigt werden", relativierte der 56-Jährige.

Theissen versteht Kubicas Ärger

"Robert war nach dem Rennen in Spa natürlich enttäuscht." Mario Theissen

"Robert war nach dem Rennen in Spa natürlich enttäuscht, denn er war bis zu dem verpatzten zweiten Boxenstopp in einer guten Position", so Theissen. Der Pole hätte aber gar nicht wie Heidfeld auf Regenreifen wechseln und somit Plätze aufholen können, weil es die Umstände nicht zuließen: "Die gleiche Entscheidung wie Nick konnte er nicht treffen, denn er hätte hinter Nick warten müssen", dementierte der BMW Motorsport Direktor eine absichtliche Sabotage.

Zu den Gerüchten um eine Ablöse von Heidfeld durch Fernando Alonso wollte er nicht Stellung nehmen: "Wir haben die Entscheidung noch nicht getroffen und werden sie auch am Montag oder Dienstag nicht treffen. Wir machen uns Gedanken. Sobald es eine Entscheidung gibt, werden wir sie bekannt geben und begründen, warum wir uns so entschieden haben", sagte Theissen. Und: "Wir haben uns etwas dabei gedacht, als wir die Entscheidung nach hinten geschoben haben."