• 26.01.2014 16:38

Sutil: Vom Klavier ans Lenkrad

Adrian Sutils Weg bis zum Stammfahrer bei Sauber war ein ungewöhnlicher: Stationen aus Leben und Karriere des 31-jährigen Deutschen

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil hat einen eher untypischen Weg beschritten, denn bis zum Alter von 14 Jahren war er ein sehr begabter und geförderter Pianist. "Damals bestand mein Leben aus Klavierspielen. Meine Familie ist sehr musikalisch", sagt der gebürtige Starnberger.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutils Weg bis zum Stammfahrer bei Sauber war ein ungewöhnlicher Zoom

Vater Jorge, der in jungen Jahren aus Uruguay nach Deutschland kam, spielte viele Jahre in der Münchener Philharmonie. Erst mit 14 kam Adrian Sutil in Kontakt mit dem Kartsport: "Mein Bruder Daniel hat mich mal auf eine Indoor-Kartbahn in München mitgenommen, und von da an waren wir beide infiziert. Wir haben unsere komplette Freizeit auf der Kartbahn verbracht."

"Irgendwann bekam mein Bruder ein eigenes Kart. Nachdem er ein Jahr in der deutschen Meisterschaft gefahren ist, hat er allerdings nicht mehr weiter gemacht und so hab ich seine Karts und sein Material bekommen. Damit hat es dann bei mir ernsthaft mit dem Motorsport begonnen", erinnert sich der Neuzugang im Sauber-Team.


Fotos: Präsentation des Sauber C33


Mit dem Ziel Formel 1 ganz klar im Visier, dominierte Sutil in einigen regionalen Kart-Serien und erreichte im Jahr 2000 den dritten Platz in der deutschen ICA-Kartmeisterschaft. 2002 wechselte er in den Formelsport und dominierte die Schweizer Formel-Ford-Meisterschaft mit zwölf Siegen in zwölf Rennen. In der Formel-3-Euroserie stand Sutil im der Saison 2005 bei 18 Rennen trotz fünf Ausfällen elfmal auf dem Podium und sicherte sich hinter Lewis Hamilton Rang zwei in der Meisterschaft.

"Seit meinem ersten intensiveren Kontakt mit dem Motorsport hatte ich den Wunsch, Rennfahrer zu werden. Mein ganzes Interesse galt von da an immer nur dem Motorsport. Das Motorengeräusch war seitdem die Musik in meinen Ohren", erklärt Sutil, der im Jahr 2006 als Testfahrer für Midland zum ersten Mal Formel-1-Luft schnupperte. Im selben Jahr gewann er die japanische Formel-3-Meisterschaft.

Nach neun Jahren Rennsport, fünf davon im Formelsport, debütierte Sutil im März 2007 mit dem Spyker-Team in der Formel 1. Ab 2008 ging dieses Team unter dem Namen Force India an den Start. Die Highlights in Sutils bisheriger Karriere sind eine zweite Startposition und Platz vier im Rennen 2009 in Monza. Seine beste Platzierung in der Formel-1-Weltmeisterschaft erreichte er 2011 mit einem neunten Platz in der Fahrerwertung. Nach einem Jahr Pause kehrte Sutil zur Saison 2013 zu Force India zurück.

Auch Sutil weiß, dass 2014 hinsichtlich des neuen Reglements eine Herausforderung wird und ist zuversichtlich, dass seine Erfahrungen und jene des Teams wertvoll sein werden: "Ich freue mich sehr darauf, zum Sauber-Team zu wechseln. Sauber ist seit über 20 Jahren eine feste Größe in der Formel 1 und ein Team mit riesiger Erfahrung. Insbesondere in der zweiten Saisonhälfte 2013 konnte man sehen, wozu das Team fähig ist."

"Die Mannschaft hat es aus eigener Kraft geschafft, mit dem C32 einen großen Sprung nach vorne zu machen. Beeindruckt haben mich auch die Fabrik und der Windkanal, die sind absolut erstklassig. Die Saison 2014 wird hinsichtlich des neuen Reglements bestimmt sehr anspruchsvoll. Da ist es gut, mit einer erfahrenen Mannschaft an den Start zu gehen", so Sutil.