• 13.07.2012 10:00

  • von Felix Matthey

Surer über London: "Wenn Bernie etwas will, klappt es auch"

Laut Formel-1-Experte Marc Surer könnten Bernie Ecclestones Pläne für ein Formel-1-Rennen in London bald Realität werden - "Es ist sein Traum"

(Motorsport-Total.com/Sky) - Noch in dieser Woche bekräftigte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone seine Pläne, im Herzen Londons einen Grand Prix veranstalten zu wollen. Auf einem spektakulären Stadtkurs, der an den weltbekannten Sehenswürdigkeiten Buckingham Palace, Big Ben und Trafalgar Square vorbeiführen könnte, wäre ein Formel-1-Rennen bereits im kommenden Jahr denkbar.

Titel-Bild zur News: Marc Surer

Marc Surer hält die Pläne für den London Grand Prix nicht für einen PR-Gag

Allzu konkret wollte sich Ecclestone bislang nicht zu seinem Traumvorhaben äußern. Offenbar wäre nämlich auch ein Rundkurs auf dem Olympiagelände von London denkbar. Dies wäre allerdings zugegebenermaßen deutlich unspektakulärer als ein Rennen in unmittelbarer Nähe der Themse.

Formel-1-Größen wie Ex-Weltmeister Damon Hill hatten bereits Zweifel bezüglich eines Stadtrennens in London geäußert, da vor allem logistische Probleme aufkommen könnten. Hotels wären in der britischen Hauptstadt zwar genügend vorhanden, doch verkehrstechnisch könnte die Stadt in den Augen von Hill an einem Rennwochenende kollabieren.

Doch von seinen Plänen wird sich Ecclestone offenbar so schnell nicht abbringen lassen: "Es ist seit langem ein Traum von Bernie Ecclestone, dass er vor seinem Büro mal einen Grand Prix hat", so Formel-1-Experte Marc Surer. Ecclestones Büro liegt im Luxusviertel Knightsbridge. Die Formel-1-Boliden würden somit praktisch vor seiner Haustür vorbeirasen: "Es wäre natürlich sein Traum, wenn er praktisch zu Fuß von seinem Büro zur Strecke gehen könnte", schwärmt Surer.

Der ehemalige Formel-1-Pilot geht offenbar fest davon aus, dass die Königsklasse schon bald in London gastieren wird, denn: "Weil Bernie so dahintersteckt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es irgendwann Wirklichkeit wird. Wenn Bernie etwas will, klappt es meistens auch. Dieses Thema kommt immer wieder auf und er versucht es mit seinen Beziehungen immer wieder, dass er vielleicht doch mal etwas auf die Reihe kriegt", fährt Surer fort.

"Es wäre natürlich sein Traum, wenn er praktisch zu Fuß von seinem Büro zur Strecke gehen könnte." Marc Surer

Ecclestones "Traumrennen" in London müsste dann unter Umständen Silverstone als Austragungsort des Großbritannien Grand Prix weichen. Ein Umstand, den der 81-jährige Briten aber wohl verkraften dürfte: "Er ist ja kein Freund von Silverstone, weil es dort immer Verkehrschaos gibt", weist Surer auf die jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen Ecclestone und den Silverstone-Veranstaltern hin.

In dieser Woche waren Gerüchte aufgekommen, wonach die Pläne für einen Grand Prix in London lediglich ein Ablenkungsmanöver von der Veurteilung des Ex-BayernLB-Managers Gribkowsky sein könnten. Die Affäre könnte auch noch ein Nachspiel für Ecclestone haben, der im Zuge des Verkaufs der Formel-1-Anteile der BayernLB an den heutigen Besitzer CVC angeblich 45 Millionen US-Dollar Schmiergeld an den ehemaligen Risikovorstand gezahlt haben soll. Ecclestone bestreitet die Vorwürfe weiterhin, Gribkowsky wurde zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt.