• 20.05.2011 14:55

  • von Roman Wittemeier

Stuck: Hat Webber sich schon aufgegeben?

Aus Sicht von Hans-Joachim Stuck hat Sebastian Vettel von seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber nichts zu befürchten: "Missmut und Selbstzweifel"

(Motorsport-Total.com) - Als Sebastian Vettel 2010 den Titel eingefahren hatte, spielte Teamkollege Mark Webber die anschließende Jubelarie artig mit. Im Inneren brodelte der Australier jedoch. Webber hatte die WM phasenweise angeführt, lag lange Zeit auf WM-Kurs. Dass ausgerechnet Vettel am Ende vorne stand, dürfte den erfahrenen Red-Bull-Piloten geärgert haben.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Mark Webber

Sebastian Vettel hat den Teamkollegen Mark Webber bislang im Griff

Webber zog sich in seine Heimat zurück und tauchte erst kurz vor Beginn der Testfahrten wieder auf - wild entschlossen, 2011 ganz nach vorne zu fahren. Doch das Vorhaben ist bislang nicht gelungen. In den ersten vier Rennen des Jahres hatte Vettel im teaminternen Duell ganz eindeutig die Oberhand.

"Webber muss er nicht mehr fürchten", sagt Hans-Joachim Stuck in der 'Auto Bild motorsport'. Der Australier sei im Vorjahr fast zerbrochen: "In seinem Gesicht sehe ich Missmut und Selbstzweifel - wie von jemandem, der in diesem Jahrtausend nicht mehr daran glaubt, dass er seinen Teamkollegen noch einmal schlagen kann."

"Mark ist ein netter Kerl. So nett, dass man ihn am liebsten am Sonntag zum Essen einladen würde", sagt Ex-Formel-1-Pilot Derek Warwick gegenüber 'talkSport'. "Er war im vergangenen Jahr extrem stark, aber dennoch hatte am Ende sein junger Teamkollege die Nase vorn. Das Team steht hinter Vettel, allein schon wegen dessen Nationalität."

¿pbvin|512|3695||0|1pb¿"Ich weiß nicht, ob er im Team genügend Unterstützung erfährt. Ich bin auch nicht sicher, ob er auf Dauer auf Vettels Niveau fahren kann, denn Sebastian ist in diesem Jahr noch stärker", so Warwick. Vettel fuhr bei seinen Siegen in Australien, Malaysia und Istanbul souverän ins Ziel, wollte aber der Dominanz keine Bedeutung beimessen.

"Trotzdem darf Vettel sich nicht zurücklehnen", ermahnt Stuck den Heppenheimer zu konsequenter Arbeit. "Gerade er müsste wissen, dass eine WM erst entschieden ist, wenn die Mathematik keine Zweifel lässt. Wer hatte ihn denn 2010 nach seinem Motorschaden in Südkorea noch ernsthaft auf der Rechnung?"

Die Frage ist, wen soll man in diesem Jahr außer Vettel auf der Rechnung haben? Stuck sieht kaum Chancen für die Konkurrenz. "Das Problem: Die Entwicklungsschritte werden schon Monate im Voraus geplant. Dadurch, dass Red Bull jetzt auch noch das Hybridsystem KERS im Griff hat, müssen die anderen gleich zwei Schritte machen, um den Vorsprung aufzuholen", so der 60-Jährige.