• 10.02.2014 11:06

  • von Dominik Sharaf

Sogar im TV zu langsam: Turbo nervt Ex-Fahrer Pizzonia

Der Brasilianer findet die Formel 1 "nicht mehr so cool wie früher" und glaubt, dass die Königsklasse näher an ihre Nachwuchsserien herangerückt sei

(Motorsport-Total.com) - In Zeiten hoher Benzinpreise und der Allgegenwart des Begriffs Social Responsibility geht die Formel 1 mit ihrer Regelnovelle neue, innovative Wege. Kleinere Verbrennungsmotoren mitsamt dem wiederauferstandenen Turbo, geringerer Verbrauch und mehr Elektropower im Antriebsstrang sind die Stichwörter. Weniger Kraftentfaltung die Konsequenz. Klar, dass einem Rennfahrer das nicht unbedingt schmeckt. Antonio Pizzonia jedenfalls rümpft die Nase, wenn er über die Saison 2014 spricht.

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia

Bei Pizzonias bleibt der Fernseher sonntags vielleicht bald ausgeschaltet Zoom

Im Gespräch mit dem Radiosender 'Jovern Pan' befindet der Brasilianer, der 2003 für Jaguar sowie 2004 und 2005 für Williams noch in der Ära der V10-Motoren mit 3,0-Liter-Hubraum ins Lenkrad griff: "Das Ganze hat zwei Seiten." Pizzonia wünscht sich wieder mehr Tempo, wie es noch zu seiner Zeit Alltag war, schließlich ist ihm die scheinbare Zeitlupe selbst in der Fanrolle aufgefallen. "Als Zuschauer bin ich nicht begeistert, weil sogar im Fernsehen die Drosselung der Geschwindigkeit deutlich wird. Es ist nicht mehr so cool wie früher."

Pizzonia ist sich sicher, dass es seinen aktiven Kollegen in den Cockpits nicht anders geht als ihm auf dem heimischen Sofa. "Ich glaube, einige Fahrer sind frustriert", vermutet der 33-Jährige. Unter anderem Sauber-Pilot Adrian Sutil hatte die neue Langsamkeit mehrmals angemerkt. Pizzonia weiter: "Sie sehen, dass die Formel 1 in Sachen Geschwindigkeit einen Rückschritt macht." Immerhin kann er den neuen Regeln doch etwas Positives abgewinnen: "Für die jüngeren Fahrern wird es viel einfacher, sich anzupassen, weil der Sprung aus der GP2 oder der Renault-World-Series deutlich kleiner ist", sagt der Mann aus Manaus, der zuletzt in der Langstrecken-WM (WEC) antrat.