• 11.03.2012 12:11

Sechs Weltmeister: Formel-1-Feld so prominent wie nie

Das Starterfeld der Formel 1 ist exquisit wie nie, erstmals konkurrieren sechs Weltmeister - Promoter Bernie Ecclestone ist noch nicht wunschlos glücklich

(Motorsport-Total.com/SID) - Eine Frau und ein Chinese fehlen ihm noch zum Glück. Dies hat Formel-1-Boss Bernie Ecclestone einige Male behauptet. Diese These ist arg verkürzt, denn eigentlich fehlen dem 81 Jahre alten Briten zum Abdecken der Weltmärkte auch ein US-Amerikaner, ein Afrikaner und seit dieser Saison sogar ein Italiener - und eine Frau wird in Maria de Villota bei Timo Glocks Marussia-Team zumindest in der zweiten Saisonhälfte und als Testfahrerin zum erweiterten Feld gehören.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen ist der sechste Weltmeister im Starterfeld der Formel 1

Eines hat Ecclestone in seinem aktuellen Starterfeld dafür im Überfluss: Weltmeister. Gleich sechs von ihnen werden 2012 konkurrieren, somit ist es praktisch das exquisiteste Fahrerfeld aller Zeiten. Nach dem Comeback von Kimi Räikkönen bei Lotus nach zwei Jahren Rallye-WM werden in der am 18. März beginnenden Saison die Champions der vergangenen zwölf Jahre an den Start gehen: Rekordchampion Michael Schumacher, der aktuelle Weltmeister Sebastian Vettel, der zweimalige Titelträger Fernando Alonso, die beiden je einmal erfolgreichen McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button und eben Räikkönen.

Dass in Rubens Barrichello, Jarno Trulli und Nick Heidfeld drei fast zum Inventar gehörende Piloten mit der Erfahrung von zusammen 761 Grand-Prix-Starts abtraten, lässt sich daher verschmerzen. Dass eine Schar von Weltmeistern aber nicht gleichbedeutend mit einer spannenden Saison ist, zeigte das vergangene Jahr, als Vettel turmhoch überlegen war und drei Rennen vor dem Ende als Champion feststand. "Ich hoffe immer, dass die Entscheidung im letzten Rennen fällt. Was im vergangenen Jahr passiert ist, war nicht gut, und das wollen wir nicht wieder."

Vettel: Das Spiel beginnt von vorne

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel will sich nicht auf vergangenen Erfolgen ausruhen Zoom

Für Vettel ist die Zahl der Weltmeister ohnehin nur ein Verweis auf Vergangenes. "Eine erfolgreiche Vergangenheit ist toll, doch man sollte sicherstellen, dass es bis ins Hier und Jetzt reicht", sagt er: "Da es noch nie vorher der Fall war, ist es schon etwas Besonderes. Dann auch noch einer der sechs zu sein, fühlt sich noch besser an. Dennoch sollte man bedenken, dass es etwas ist, das sich auf die Vergangenheit bezieht. Es hat nichts mit den nächsten 20 Rennen zu tun und macht einen nicht schneller. Mit dem ersten Rennen in Melbourne beginnt das Spiel von vorne."

Dennoch: Sechs - wenn auch durchweg europäische Weltmeister - sind in der immer globaler werdenden Formel 1 nicht nur ein Novum in der 60-jährigen Geschichte, sondern auch das beste Vermarktungsargument. Das zeigte nicht zuletzt das Comeback von Schumacher vor zwei Jahren, das der Königsklasse trotz bisher ausbleibender sportlicher Erfolge einen erneuten Schub verpasste.


Fotos: Testfahrten in Barcelona


Nicht ganz so extrem, aber doch deutlich bemerkbar könnte dies nun im Fall von Räikkönen sein. Nicht nur deshalb freuen sich auch die Kollegen auf ihn. Sein Landsmann Heikki Kovalainen erwartet deshalb als augenscheinlichste Folge, "dass die Partys nach den Rennen etwas besser werden". Schumacher, der 2003 die WM vor Räikkönen gewonnen hatte, erklärte schmunzelnd: "Wir haben nette gemeinsame Zeiten erlebt, und ich freue mich wirklich auf weitere Begegnungen auf und abseits der Rennstrecken."

Bernie Ecclestone findet das Comeback des "Iceman" einfach nur toll. Und freut sich fast so sehr, als habe er endlich eine Frau oder einen Chinesen verpflichtet.

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