"Schwarze Flagge!" Perez nach Kollision mit Sainz stocksauer
Sergio Perez war nach dem Restart in Kanada wutentbrannt: Auf einen Nenner kommen der Force-India-Pilot und Carlos Sainz nach der Kollision nicht
(Motorsport-Total.com) - Dass in einem Formel-1-Rennen die Emotionen schnell hochkochen können, versteht sich von selbst. Eine Schwarze Flagge, also eine sofortige Disqualifikation eines Konkurrenten zu fordern, ist kommt allerdings eher selten vor. Beim Großen Preis von Kanada 2018 war es so weit: Sergio Perez forderte nach einer Kollision mit Renault-Pilot Carlos Sainz die Rennkommissare unmissverständlich zum Handeln auf. Nur sahen die den Vorfall deutlich entspannter, wie Sainz natürlich auch.
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Diese Szene sorgte für Gesprächsstoff: Sainz und Perez kamen sich zu nahe Zoom
Beim Restart startete der Mexikaner einen Angriff auf den spanischen Renault-Piloten. Vor der ersten Linkskurve gerieten die Räder der beiden Fahrzeuge aneinander und Perez segelte von der Strecke. Genau an dieser Stelle hatte er 2014 einen furchterregenden Unfall mit Felipe Massa, der damals glimpflich ausging. Vielleicht rastete er auch wegen dieser Erinnerungen anschließend am Funk aus.
Unklar bleibt jedoch, wer in wen gelenkt hat. Durch die Charakteristik der Strecke mit einem leichten Rechtsknick vor der Senna-Schikane ist die Schuldfrage erschwert. "Ich war sehr überrascht, weil ich ihm mehr als ausreichend Luft gelassen habe und vor vorne lag. Das schien nicht auszureichen und deshalb habe ich eine Strafe gegen ihn verlangt. Zum Glück konnte ich das Auto abfangen, aber mein Rennen war damit gelaufen."
Unterstützung erhält er von Force-India-Betriebsdirektor Otmar Szafnauer: "Sergio hat ein sehr gutes Rennen gezeigt, bis Sainz in ihn reinfuhr, ihn von der Straße schoss und außerhalb der Punkte katapultierte. Er hatte das Überholmanöver bereits vollzogen, deshalb ist es sehr enttäuschend, auf diese Weise vier oder fünf Plätze zu verlieren. Das hat seinen Nachmittag praktisch beendet."
Perez erleidet den größeren Schaden
Sainz wiederum betont seine Unschuld: "Das war eigentlich nichts wildes. Er ist mir sehr nahe gekommen und wir sind kollidiert. Er soll sich die Bilder ansehen, dann wird er feststellen, dass ich beim Bremsen meine Linie nicht gewechselt und auch sonst nichts getan habe. Er hat ein sehr optimistisches Manöver über die Außenbahn gestartet. Er hat sehr früh in die Kurve eingelenkt, da haben wir uns berührt."
Die Schuld sieht er ganz klar bei seinem Unfallgegner: "Er hat beim Bremsen seine Linie verändert und hat dabei meinen rechten Vorderreifen berührt. Ich habe mich sehr darauf konzentriert, in dieser Bremszone nicht die Linie zu wechseln oder die Räder zu blockieren. Dann gab es plötzlich den Zusammenstoß. Ich denke, auch er wird einsehen, dass das nichts Großes war. Für ihn war es sicher gefährlich, für mich weniger." Sainz hatte die Sportkommissare auf seiner Seite: Sie stempelten den Vorfall als Rennunfall ab und verhängte keine Strafe.
Sainz sollte das Rennen fortsetzen und knapp hinter seinem Teamkollegen Nico Hülkenberg Achter werden. Für Perez hatte die Kollision schlimmere Folgen: Durch seinen Abflug verlor er mehrere Positionen und kam anschließend vorzeitig an die Box. Mit dem frühen Boxenstopp wollte er Boden gutmachen, doch die direkten Gegner reagierten auf die Strategie und kamen ihrerseits rein. Dadurch fand sich der 28-Jährige schneller als erhofft erneut im Verkehr wieder.
Zu seinem Glück in diesem Rennen passte auch noch die Schlussepisode: Sergio Perez überholte in der letzten Runde noch Kevin Magnussen. Doch durch die Flaggen-Panne war dieses Manöver wertlos - es wurde nach 68 Runden gewertet. Damit beendete er das Rennen außerhalb der Punkte auf Position 14.
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