• 02.02.2006 10:49

  • von Fabian Hust

Schumacher unterstützt Rossis Formel-1-Ambitionen

Diese Woche testet Valentino Rossi erstmals an der Seite von Michael Schumacher, um seinen Traum vom Formel-1-Einstieg 2007 näher zu kommen

(Motorsport-Total.com) - Mit Spannung wurde der erste Auftritt von Valentino Rossi bei Testfahrten an der Seite von Michael Schumacher und den anderen Konkurrenten erwartet. Der erste Testtag (Dienstag) stand unter keinem guten Stern, weil die Rennstrecke von Valencia von morgens bis abends nass war. Als der MotoGP-Champion kurz vor dem Ende des Tages dann doch noch auf die Strecke ging, drehte er sich in seiner ersten Runde von der Piste.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Rossi will sich im Sommer entscheiden, ob er in die Formel 1 einsteigt

Am Mittwoch stand für den 26-Jährigen zunächst ein Studium der Konkurrenz auf dem Programm, denn am Morgen war die 4,005 Kilometer lange Strecke erneut feucht. Der Zweiradartist studierte die anderen Formel-1-Piloten aus sicherer Distanz hinter den Reifenstapeln und stieg dann nach der Mittagspause erneut ans Steuer des F2004 mit leistungsreduziertem V10-Motor.#w1#

Nach 51 Runden war Rossi mit 1,565 Sekunden Rückstand auf dem neunten Rang von 15 Fahrern zu finden - eine respektable Leistung, auch wenn man das Ergebnis nicht überbewerten darf. Keiner weiß, mit wie viel Sprit der Italiener unterwegs war und wie schnell das Weltmeisterauto von 2004 im Vergleich zu den aktuellen Modellen mit beschnittener Aerodynamik und V8-Motor ist. Und: Der 'Circuit Ricardo Tormo' hat viele langsamen Kurven, aber gerade in den Hochgeschwindigkeitskurven verliert Rossi am meisten Zeit auf die anderen Piloten.

Dennoch stellt Rekordsieger Michael Schumacher dem Nationalhelden aus Italien ein gutes Zeugnis aus: "Er verfügt über ausreichend Talent, um erfolgreich zu sein", so der Deutsche gegenüber der 'L'Equipe'. "Es ist absolut möglich für ihn. Ich würde sogar sagen, dass es einfacher ist, vom Motorrad auf Autos umzusteigen als umgekehrt. Und wenn man wie Valentino dieses spezielle Gefühl auf zwei Rädern hat, dann kann man es locker auf vier ebenfalls nutzen."

Dass Valentino Rossi am Dienstag nach nur wenigen Metern ins Aus rutschte, kann Michael Schumacher nachvollziehen: "Der Fehler war verständlich. Wenn ein Fahrer mit Regenreifen losfährt, dann kühlen diese in der ersten Runde sofort ab, man kommt also leicht ins Rutschen. Für ihn war es so, als würde man auf Eis fahren."

Über 5.000 Zuschauer verfolgten die Versuchsfahrten am Mittwoch auf dem spanischen Kurs und man kann wohl davon ausgehen, dass sich ein großer Teil für Fernando Alonso interessierte, ein nicht unerheblicher aber auch für Rossi. Die Journalisten jedenfalls stürzten sich mehrheitlich auf Rossi: "Es ist eine seltsame Erfahrung zu sehen, wie sich die ganze Aufmerksamkeit auf ihn richtet", so Schumacher. "Das ist für mich eine willkommene Neuerung. Das ist besser, denn es ist einfacher für mich, meiner Arbeit nachzugehen."