• 22.07.2010 08:26

  • von Christian Nimmervoll & Britta Weddige

Schumacher: "Sehr jung, sehr frisch, sehr motiviert"

Auch wenn er mit seinen Resultaten in dieser Saison "nicht ganz so glücklich" ist, bleibt Michael Schumacher motiviert: 2011 soll es mehr sein als Achtungserfolge

(Motorsport-Total.com) - Als am 23. Dezember 2009 bekanntgegeben wurde, dass Michael Schumacher bei Mercedes sein Comeback gibt, hat sich der Rekordweltmeister selbst gefühlt "wie ein kleiner Junge". Inzwischen ist die Saison halb vorbei und es die großen Erfolge, die sich vor allem seine Fans erhofft haben, sind bisher noch ausgeblieben. Für die ersten Mercedes-Podestplätze hat Teamkollege Nico Rosberg gesorgt, Schumacher kommt als Tabellenneunter mit 36 Punkten zum Heimrennen nach Hockenheim.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michel Schumacher sieht die Steigerungen und ist weiter hoch motiviert

"Der kleine Junge ist sicherlich ein bisschen gereift, ein bisschen älter geworden", sagt Schumacher selbst über sich. "Aber er fühlt sich nach wie vor sehr jung, sehr frisch und sehr motiviert." Alles in allem sei er "natürlich nicht ganz so glücklich" mit den Resultaten, die er bisher einfahren konnte. "Dennoch fühle ich mich prinzipiell sehr gut, nach wie vor extrem motiviert, das Ziel zu erreichen, das ich mir für die drei Jahre gesetzt habe", sagt er.#w1#

Dieses Ziel ist sein achter Weltmeistertitel. "Ich weiß, dass das dieses Jahr nicht mehr möglich ist, aber ich bin nach wie vor guter Dinge, dass wir dieses Jahr noch ein paar gute Achtungserfolge einfahren können", erklärt Schumacher. 2011 soll dann mehr folgen als Achtungserfolge - im Idealfall eben der Titelgewinn.

Michael Schumacher

Am Lenkrad hat Michael Schumacher immer noch "tierisch viel Spaß" Zoom

Ausbleibende Topergebnisse bedeuten nicht, dass Schumacher die Lust am Rennfahren verlieren könnte. "Das Fahren, das Kämpfen mit den Kollegen macht mir tierisch viel Spaß. Das hat auch extrem gut funktioniert. Wenn ich meine Startpositionen und meine Positionen nach dem Start anschaue, dann sieht das extrem positiv aus", sagt er über die positiven Seiten seiner Comebacksaison. Dagegen sei das Qualifying dieses Jahr "sicher ein Schwachpunkt, aber daran arbeiten wir im Moment. Ich bin positiv gesinnt und freue mich darauf, was dieses Jahr noch kommt."

Auf die Frage, ob er erwartet hätte, dass die Eingewöhnung so lang und schwierig wird, antwortet der 41-Jährige: "Jein. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich daherkommen und alle in Grund und Boden fahren kann. Dass ich da meine Zeit brauche, war mir von vornherein klar. Wie lange es dauern wird, darüber habe ich mir vorher keine Gedanken gemacht - und ich habe mir auch keine Limits gesetzt, denn ich bin ein intuitiver Mensch und nehme und nutzte die Situation, wie sie kommt."

Er mahnt aber dazu, seine Situation realistisch zu betrachten: "Fakt ist, dass wir uns in einem Sport befinden, der auf höchstem Niveau stattfindet, was das Sportliche angeht, aber es sind ja keine Testfahrten erlaubt", betont Schumacher. "Ich hatte drei Jahre Pause, muss mich mit einer komplett neuen Situation befassen, durfte aber - außer im Winter - nicht testen. Das erschwert das Ganze maßgeblich."

Dennoch sehe er "bei jedem Mal den Schritt vorwärts, verstehe die Situation mehr und mehr, auch wenn das nicht immer in Resultate umzusetzen ist, sodass es offensichtlich wäre. Aber für mich ist es offensichtlich, weil ich über die Details informiert bin."