• 12.07.2007 18:04

Schumacher: "Das überrascht mich immer wieder"

Der Toyota-Pilot im Teaminterview über das Rennwochenende in Großbritannien, anstrengende Phasen in der WM und seine Erwartungen für den Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - Frage: "War es besonders enttäuschend, nach deiner besten Qualifying-Leistung des Jahres auszuscheiden?"
Ralf Schumacher: "Ja, definitiv. Ich schied nach gerade einmal einem Drittel der Renndistanz aus. Ich spürte das Problem mit der Radbefestigung, als ich in den Komplex kam und das war schade, denn wir waren das ganze Wochenende über stark und ich war zuversichtlich, ein gutes Ergebnis erzielen zu können."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher: "Manche Strecken liegen uns einfach"

"Unser Leistungsniveau war das ganze Wochenende über gut und wir haben wirklich erwartet, ein starkes Ergebnis herauszufahren. Leider verlor ich beim Start ein paar Positionen, danach jedoch war ich in der Lage, Rundenzeiten zu fahren, die im Vergleich zu den Autos an der Spitze konkurrenzfähig waren. Das zeigt, dass wir das Potenzial hatte, eine Zielankunft innerhalb der Top 6 zu erkämpfen."#w1#

Frage: "Der sechste Rang in der Qualifikation scheint ein guter Schritt nach vorn zu sein, oder?"
Schumacher: "Beide Autos qualifizierten sich in den Top 10, was immer unser Ziel ist. Silverstone scheint gut zu uns zu sein. Beim Test im vergangenen Monat waren wir hier relativ konkurrenzfähig, aber ich muss zugeben, dass ich etwas überrascht war. Ich erwartete uns in den Top 10 aber ich erwartete keinen Platz in den Top 6. Das war eine nette Überraschung und eine gute Belohnung für all die harte Arbeit, die das Team investiert hat."

Frage: "Es gab also einen Leistungszuwachs?"
Schumacher: "Es ist einfach so, dass unser Auto unter bestimmten Umständen sehr konkurrenzfähig ist. Wir haben das in Barcelona gesehen und wir haben in Bezug auf unseren Speed in Magny-Cours ebenfalls gut ausgesehen, aber wir hatten Probleme, sodass wir nicht die Ergebnisse erzielten, wie wir uns das erhofft hatten. Wir müssen das Fenster noch etwas breiter gestalten."

"Ich war für das Team glücklich, denn sie arbeiten wirklich hart und verdienten es, eine Verbesserung zu sehen. Ich muss sagen, dass mir das Auto während den vergangenen drei Grands Prix gut gelegen ist."

Frage: "Hast du Silverstone genossen?"
Schumacher: "Ich genieße die Strecke immer, aber das einzige Problem ist die Tatsache, dass die Überholmöglichkeiten im Rennen sehr gering sind - faktisch praktisch nicht existent, wenn nicht jemand einen Fehler macht."

"Aber das Layout der Strecke selbst macht sehr viel Spaß und ich muss sagen, dass die Fans aus England großartig sind. Sie kennen die Formel 1 sehr gut und man sieht das jedes Mal, selbst wenn man nur Testen geht. Das ist für uns alle ermutigend. Es ist eine gute Veranstaltung."

Frage: "Erhältst du aus Großbritannien viel Unterstützung?"
Schumacher: "Darüber bin ich wirklich immer überrascht, aber vielleicht liegt dass daran, dass ich einen Teil meiner Karriere in englischen Teams verbracht habe. Ich war immer glücklich, in England zu sein - vielleicht vom Wetter abgesehen..."

Frage: "War es ziemlich ermüdend, von Nordamerika zu kommen, in Silverstone zu testen und dann die direkt aufeinander folgenden Rennen in Magny-Cours und Silverstone zu haben?"
Schumacher: "Du spürst das. Die weit entfernten Rennen sind für die Teams, die Mechaniker und alle von uns schwierig, besonders wenn du deine Familie nicht viel siehst. Das ist viel Arbeit und die Leute sind nach den Überseerennen müde, aber wir sind eine Weltserie und so ist es nun einmal."

"Man tendiert dazu, ziemlich zu ermüden und etwas Jetlag zu haben, wenn man direkt von Indy kommt und am Dienstag in Europa testet. Das ist nicht perfekt, aber wir mussten beim Silverstone-Test etwas machen und aus diesem Grund bin ich hingekommen. Danach bin ich nach Hause gegangen und hatte zwei oder drei Tage, an denen ich nichts tat, da ich müde war. Dann gingen wir direkt nach Frankreich und Großbritannien, ohne dazwischen viel Freizeit zu haben."

Frage: "Nun kommt der Nürburgring, ein Heimrennen, was können wir dort von Toyota erwarte?"
Schumacher: "Wir haben klar das Potenzial, das Blatt zu wenden. Wir haben gute Leute, die richtigen Anlagen und wir müssen einfach den Job machen. Alle arbeiten hart, ich bin aus diesem Grund ganz optimistisch. Ein Doppelausfall wie in Silverstone ist natürlich nicht befriedigend, aber das positive Element war der sechste Rang im Qualifying."

"Dieser war repräsentativ und ich fuhr auch gute Rundenzeiten, als ich noch im Rennen war. Wir waren in der Lage, mit den BMW und Renault mitzuhalten und die Tatsache, dass wir in der Lage sind, mit den stärkeren Teams zu kämpfen, wird allen in Vorbereitung auf den Nürburgring einen Schub verschaffen."