• 10.05.2013 12:59

  • von Christian Nimmervoll & Timo Pape

Rosberg über die Gratwanderung im Teamduell mit Hamilton

Nico Rosberg konnte in dieser Saison bereits häufig glänzen, allerdings nur wenn es nicht darauf ankam - sein Duell mit Hamilton wird zum Balanceakt

(Motorsport-Total.com) - Während Sebastian Vettel und Red Bull nach dem Malaysia-Grand-Prix mit einer Flut an negativen Schlagzeilen zu kämpfen hatten, konnte Nico Rosberg seinem Mercedes-Team durch Gehorsam ähnliche Turbulenzen großteils ersparen. Trotzdem war es keine leichte Entscheidung für den Deutschen, der Teamduelle für eine empfindliche Gratwanderung hält: "Als Fahrer muss ich einen Kompromiss finden. Auf der einen Seite ist der Teamkollege derjenige, der das gleiche Auto fährt und ein wichtiger Vergleichspunkt."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Lewis Hamilton

Nico Rosberg dominiert oft im Training, Lewis Hamilton fährt aber die Punkte ein Zoom

Trotzdem stellt Rosberg, der in der Fahrerwertung 36 Punkte hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton liegt, das Team in den Mittelpunkt: "Auf der anderen Seite geht es darum, das Team als Ganzes voranzubringen. Dafür arbeitet man. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Team und seiner Position im großen Ganzen. Was ich will, sind Rennsiege. Ich bin lieber auf dem Podium, selbst wenn mein Teamkollege vor mir ist, als wenn ich als Neunter vor ihm bin."

In Bahrain ging Rosberg von der Pole-Position ins Rennen, landete trotzdem nur auf Rang neun, während Hamilton Fünfter wurde. Grund hierfür waren vor allem die Reifen, die sich bei Rosberg wesentlich schneller abnutzten. "Eigentlich sehe ich es als eine meiner Stärken, Reifen zu verstehen und das Beste daraus zu machen. Das Hauptthema ist, dass wir eine Schwäche vom Auto her hatten. Und ein weiteres Thema ist, dass ich vorne startete und jedes Mal Megadruck von hinten hatte, wenn ich aus der Box kam", so der 27-Jährige.

"Die Entscheidung zu treffen, die Position aufzugeben, um die Reifen zu schonen, ist ein sehr, sehr schwieriges Thema." Nico Rosberg

Die harten Zweikämpfe an der Spitze, die Hamilton weniger hatte, waren für Rosberg also ein entscheidender Faktor. Das Reifenthema dämpft seine Laune: "Dann die Entscheidung zu treffen, die Position aufzugeben, um langsamer zu fahren und die Reifen zu schonen, das ist ein sehr, sehr schwieriges Thema." Hamilton habe hier bessere Karten während des Rennens gehabt: "Wenn du von hinten kommst, hast du mehr die Möglichkeit, dein eigenes Rennen zu bestreiten - ohne Druck und so", begründet Rosberg die Leistung seines Teamkollegen. Mal sehen, wie das Duell mit neuen Updates an diesem Wochenende ausgehen wird.