• 15.04.2012 14:33

Rosberg: Siebter deutscher und dritter Vater/Sohn-Sieger

Keke Rosberg hat als erster ehemaliger Formel-1-Weltmeister einen Sieg des eigenen Sohnes miterlebt - Bisher sieben deutsche Grand-Prix-Sieger

(Motorsport-Total.com/SID) - Mercedes-Pilot Nico Rosberg ist mit seinem Premierensieg in Schanghai zum siebten deutschen Grand-Prix-Sieger in der Geschichte der Königsklasse geworden. Der in Wiesbaden geborene 26 Jahre alte Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg aus Finnland und einer deutschen Mutter stand am Sonntag im 111. Anlauf zum ersten Mal ganz oben auf dem Siegerpodest. Für Mercedes war es nach der Rückkehr als Werksteam Anfang 2010 der erste Sieg im 41. Rennen und Nummer zehn insgesamt. Zuvor letzter Silberpfeil-Sieger war Juan Manuel Fangio am 11. September 1955 in Monza.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg hat sich in die Geschichtsbücher eingetragen

Vor Rosberg wurde für Wolfgang Graf Berghe von Trips (Horrem), Jochen Mass (Bad Dürkheim), Michael Schumacher (Kerpen), Heinz-Harald Frentzen (Mönchengladbach), Ralf Schumacher (Kerpen) und Sebastian Vettel (Heppenheim) bei einer Formel-1-Siegerehrung die deutsche Hymne gespielt.
Von Trips war mit seinen beiden Erfolgen 1961 in den Niederlanden und Großbritannien der erste deutsche Sieger und auf dem Weg zum WM-Titel, bis er am 10. September 1961 in Monza tödlich verunglückte. Mass gewann 1975 beim abgebrochenen Grand Prix auf dem Montjuich in Barcelona sein einziges Rennen.

Schumacher-Ära ab 1992

Eine neue Ära prägte dann Michael Schumacher, der seinem Premierensieg vom 30. August 1992 in Spa-Francorchamps noch 90 weitere Siege und sieben WM-Titel folgen ließ. Frentzen feierten seinen ersten Sieg 1997 bei Williams, zwei weitere dann 1999 bei Jordan. Ralf Schumacher gewann zwischen 2001 und 2003 sechs Rennen für Williams, Vettel holte seit 2008 bislang 21 Siege und zwei WM-Titel.

Wie einst Vettel bei seinem Premierenerfolg 2008 in Monza hatte auch Rosberg in Schanghai am Tag zuvor seine erste Pole-Position erobert, die als achter Deutscher. Zuvor hatten Michael Schumacher (68 Mal), Vettel (30), Ralf Schumacher (6), Frentzen (2) sowie von Trips, Nick Heidfeld (Mönchengladbach) und Nico Hülkenberg (Emmerich/je 1) auf dem ersten Startplatz gestanden. Rosberg sorgte jetzt für die 110. deutsche Pole.


Analyse mit Motorsport-Total.com-Redakteur Fabian Hust

Insgesamt ist Rosberg der 83. Fahrer in der Geschichte der Formel 1, der eine Pole-Position erobert, und der 103. Sieger in der Königsklasse. Noch länger als der Mercedes-Pilot hatten nur noch der Brite Jenson Button (113 Rennen), der Italiener Jarno Trulli (117), der Brasilianer Rubens Barrichello (124) und der Australier Mark Webber (131) auf ihren ersten Sieg gewartet. Button wurde später sogar noch Weltmeister.

Rosberg hat mit seinem ersten Sieg auch seine Familie in einen kleinen erlesenen Kreis der Formel 1 gebracht. Die Rosbergs sind erst das dritte Vater/Sohn-Paar in der Geschichte der Königsklasse, das Rennen gewonnen hat. Nicos Papa Keke hat in seiner aktiven Zeit insgesamt fünf Grand-Prix-Siege gefeiert und 1982 den WM-Titel geholt.

Rosberg sen. erlebt Sieg seines Sohnes

Keke Rosberg

Keke Rosberg hat den Sieg seines Sohnes im Fernsehen live mitverfolgt Zoom

Vor Keke und Nico Rosberg hatten sich die Briten Graham und Damon Hill sowie die Kanadier Gilles und Jacques Villeneuve in die Siegerlisten eingetragen. Der 1975 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommene Graham Hill gewann insgesamt 14 Rennen und war 1962 und 1968 Weltmeister. Sohn Damon holte den WM-Titel 1996 und brachte es sogar auf 22 Siege.

Bei den Villeneuves war der Sohn deutlich erfolgreicher als sein 1982 in Zolder tödlich verunglückter Vater Gilles, der sechs Grand-Prix-Siege feierte. Jacques gewann elf Rennen und wurde 1997 Weltmeister. Das einzige Brüderpaar, das Rennen gewonnen hat, sind Michael und Ralf Schumacher.

Keke Rosberg ist übrigens der erste Formel-1-Weltmeister, der einen Grand-Prix-Sieg seines Sohnes selbst miterlebt hat.