Romain Grosjean: Verbesserungen nicht nur durch Mercedes

Romain Grosjean schafft auch im dritten Qualifying der Formel-1-Saison 2015 den Sprung in Q3 - Der Franzose sieht dafür andere Gründe als den Mercedes-Antrieb

(Motorsport-Total.com) - Die Fortschritte bei Lotus sind unübersehbar: Schaffte es Romain Grosjean in der gesamten Saison 2014 im Qualifying nur zweimal in Q3, erreichte er 2015 in den bisherigen drei Anläufen immer das letzte Qualifyingsegment. Die naheliegendste Erklärung für diese Leistungssteigerung wäre wohl der Wechsel von Renault-Antrieben zu Aggregaten von Klassenprimus Mercedes. Doch so einfach will der Franzose es sich nicht machen. Stattdessen lobt er die Arbeit des gesamten Teams.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean ist mit seinem E23 insgesamt mehr als zufrieden Zoom

"Ehrlich gesagt machen nicht unbedingt die Geraden einen Unterschied. Wenn man sich 2013 ansieht, dann waren wir da bei den Topspeeds immer ganz weit hinten", erklärt Grosjean, der es in der angesprochenen Saison ganze sechsmal auf das Podium schaffte - mit einem Renault-Motor. Er erklärt: "Der Hauptunterschied ist, dass ich das Auto besser abstimmen kann."

"Wir können über Nacht große Änderungen vornehmen und am Morgen freuen wir uns dann darüber, dass das Auto das tut, was es auch tun soll." Wäre der E23 also auch mit einem Renault-Motor im Qualifying ähnlich schnell? "Es ist nicht fair, die beiden miteinander zu vergleichen", findet Grosjean und erklärt: "Bei Renault sind wir mit einer völlig neuen Technologie gestartet."


Fotos: Lotus, Großer Preis von China


"Dann verwendet man einen anderen Motor, der bereits über eine Erfahrung von einem Jahr verfügt und vielleicht der beste im ganzen Feld ist. Es fühlt sich besser an, aber wenn wir jetzt wieder Renault verwenden würden, dann wäre der Unterschied gar nicht so groß", ist sich der Franzose sicher. Er freut sich: "Wir haben jetzt eine stabile Basis und es macht Spaß, das Auto zu fahren."

"Es ist nicht fair, die beiden miteinander zu vergleichen." Romain Grosjean

Hilfreich dürfte der Mercedes-Antrieb allerdings ohne Frage sein. In China belegte Teamkollege Pastor Maldonado im Qualifying mit 332,3 km/h beispielsweise den zweiten Platz in der Topspeed-Wertung. Schneller war lediglich Nico Rosberg im Werks-Silberpfeil. Zum Vergleich: Vor einem Jahr wurde Grosjean an gleicher Stelle mit 305,4 km/h geblitzt. Langsamer waren damals nur die beiden Red Bull, die ebenfalls mit Renault-Antrieb unterwegs waren.