• 08.11.2010 11:12

  • von Roman Wittemeier

Renault-Präsident Ghosn kündigt Veränderungen an

Renault-Präsident Carlos Ghosn über den künftigen Weg der Franzosen in der Formel 1: "Es mag einige Entwicklungen geben..."

(Motorsport-Total.com) - Mit Spannung wurde der Auftritt von Renault-Präsident Carlos Ghosn am Sonntag im Rahmen des Formel-1-Rennens in Brasilien erwartet. Der Franzose war angereist, um die Hände der Verantwortlichen des bisherigen Lotus-Teams zu schütteln, die ab 2011 Renault-Motoren beziehen, und er kam gerade recht, um Partner Red Bull zum Gewinn des Konstrukteurstitels zu gratulieren.

Titel-Bild zur News: Renault-Chef Carlos Ghosn

Renault-Chef Carlos Ghosn will mit möglichst wenig Einsatz viel erreichen

"Darüber hinaus mag es finanzielle Einigungen und Marketingabkommen geben, die unseren Interessen entsprechen", so Ghosn in der französischen Zeitung 'Auto Hebdo'. Zum erwarteten Verkauf der 25 Prozent Anteile am Formel-1-Team, die derzeit noch im Besitz des Herstellers sind, wollte er sich nicht konkret äußern. "Es mag einige Entwicklungen geben, aber im Moment gibt es noch nichts."

"Was ich sagen kann ist, dass wir mehr und mehr darauf setzen, möglichst viele Teams mit Technologie auszustatten", so Ghosn. Renault soll ab 2011 zu 50 Prozent der Lotus-Gruppe gehören, der Teamname entsprechend Lotus-Renault lauten. "Namensänderungen gibt es überall", sagt Ghosn. "Wichtig ist, dass wir den Namen Renault erhalten. Abgesehen von Renault F1 mag es andere Namensbestandteile geben."

"Wir haben nicht den Eindruck, dass wir ein exklusives Team sind", erklärt der Franzose. "Wir entwickeln unsere Technologie für verschiedene Teams. Ich werde jetzt nicht alle Diskussionen der vergangenen Tage kommentieren. Jegliche finanzielle Beteiligung von unserer Seite - sei es bei unserem Team, oder bei einem anderen - ist taktischer Natur. Wir sind nicht in der Formel 1, um ein Team zu besitzen, sondern um den Namen zu promoten und die Technologie darzustellen."

Mit seinen Worten deutet Ghosn an, dass Renault nicht zwangläufig als Anteilseigner eines Teams auftreten muss, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. "Wir werden alles tun, um die Kosten zu senken und das Investment zurückzufahren. Wir werden nicht mehr Ressourcen einsetzen als es zum Erreichen unserer Ziele notwendig ist. Wichtig ist, dass wir in unserer Rolle als Motoren- und Technologielieferant wachsen."