• 21.03.2017 15:14

  • von Roman Wittemeier

Renault: Investitionen in Enstone als Schlüssel zum Erfolg

Die Modernisierung des Standortes Enstone ist laut Renault-Formel-1-Boss Cyril Abiteboul Grundlage für den Angriff auf die Formel-1-Spitze: Ausbau 2018 fertig

(Motorsport-Total.com) - Mit viel neuem Personal, der neuen Leitfigur Nico Hülkenberg und reichlich Budget will die Werksmannschaft von Renault wieder zurück an die Spitze der Formel 1. Die Franzosen, die ihre ehemalige Chassiswerkstatt in Enstone vom zwischenzeitlichen Besitzer Lotus (Genii Capital von Gerard Lopez) vor der Saison 2016 zurückgekauft hatte, haben eine klare Strategie: Investitionen in den britischen Standort des Teams sollen die erwünschte Performance ermöglichen.

Titel-Bild zur News: Renault in Enstone

Die Anlagen im britischen Enstone entsprechen nicht modernen Stardards Zoom

"Ohne die früheren Verantwortlichen kritisieren zu wollen: Es ist uns ganz schnell klar geworden, dass sie nicht einmal ansatzweise das Geld hatten, das man in der Formel 1 benötigt", erklärt Renault-Formel-1-Boss Cyril Abiteboul im Interview mit 'f1i.com'. Nach dem Rückkauf des Standortes Enstone habe man ganz schnell festgestellt, dass es dort noch fast genauso aussah wie vor knapp zehn Jahren. "Sie hatten einfach nicht die Finanzen für Investitionen in Technologie", so der Franzose.

Die Einrichtungen in Enstone sind demnach nicht eines Werksteams würdig, der Windkanal ebenso veraltet wie die Werkzeuge und Maschinen, die Rechenleistung der CFD-Anlagen weit entfernt vom heutigen Standard. "Wir mussten dringend Geld investieren und haben dabei zuerst jene Bereiche in Angriff genommen, die uns Performance bringen", erklärt Abiteboul. Erster Schritt war die Anschaffung neuer Maschinen für die Herstellung von 60-Prozent-Modellen. Geringer Toleranzen in der Fertigung sind hier grundlegend wichtig.

"Wir haben auch den Windkanal mit modernen Messeinheiten ausgestattet, da sind wir nun ganz vorne dabei. Zudem haben wir neue Server gekauft für das CFD", sagt der Franzose. Renault, das sein Formel-1-Programm auf die zwei Standorte Viry-Chatillon (Antrieb) und Enstone (Chassis) aufteilt, gab gleichzeitig einen Ausbau des britischen Werkes frei. Im modernen Anbau sollen die zusätzlichen Mitarbeiter ab der Fertigstellung 2018 ihren Platz finden.

"Einer der Gründe für die Erfolge von Red Bull in der Formel 1 war deren großartige Geschwindigkeit auf dem Weg vom Konzept über Windkanalversuche und Produktion bis hin zum Test auf der realen Strecke", schildert Abiteboul. "Dies setzt uns zwei Ziele: Verdopplung der Kapazitäten im Bereich Design und Vergrößerung der Produktion." Renault muss große Bauteile, wie beispielsweise den Unterboden, bei externen Zulieferern bestellen. Diese Komponenten will man ab 2018 im eigenen Hause herstellen können.