Renault: Drei Schritte nach vorne, zwei zurück

Auch in Malaysia verursachten die Renault-Antriebe das ein oder andere Problem, doch die Trendkurve bei den Franzosen zeigt nach oben

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Malaysia in Sepang war der zweite Härtetest für die Antriebseinheiten von Renault, die den Teams während der Saisonvorbereitung so viele Probleme bereitet hatten. Nach dem zweiten Saisonrennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2014 kann man festhalten, dass Renault diesen Test zumindest teilweise bestanden hat. So fuhr mit dem drittplatzierten Sebastian Vettel (nach der Disqualifikation seines Teamkollegen Daniel Ricciardo in Australien) erstmals ein Fahrer mit Renault-Power auf das Siegerpodium.

Titel-Bild zur News: Renault

Renault kämpft mit zunehmenden Erfolg gegen die Krise Zoom

Neben dem Weltmeister sorgte auch Toro-Rosso-Junior Daniil Kwjat mit Platz zehn für zufriedene Mienen. Der Russe nahm damit auch beim zweiten Rennen seiner Formel-1-Karriere einen WM-Punkt mit. Erwähnenswert ist auch der elfte Platz von Romain Grosjean (Lotus). Nach einer schier endlosen Pannenserie feierte das Team aus Enstone die erste Zielankunft des Jahres und verpasste die Punkteränge nur um 2,2 Sekunden.

"Ein Auto auf dem Podium, ein anderes in den Top 10: Das zeigt, dass die Zuverlässigkeit unserer Antriebseinheit Fortschritte macht", stellt Renault-Einsatzleiter Remi Taffin zufrieden fest. "Wir müssen auf die Performance der schnellsten Autos weiterhin aufholen, verfügen nun aber über eine zuverlässige Plattform, von der aus wir uns in den zukünftigen Rennen weiterentwickeln können."

Maldonados Motor ist zu retten

Doch neben diesen Lichtblicken gab es bei Renault auch beim zweiten Rennwochenende des Jahres eine Menge Schatten. Wegen Problemen mit der Antriebseinheit kamen Caterham-Pilot Kamui Kobayashi und Lotus-Fahrer Pastor Maldonado am Freitag kaum zum Fahren. Zu Beginn der Qualifikation konnte eine Störung am Renault-Antrieb von Vettels Red Bull nur durch einen Neustart behoben werden.

Und auch im Rennen liefen nicht alle V6-Turbos der Franzosen einwandfrei. "In unseren Teams hatten einige Autos Probleme mit der Antriebseinheit, namentlich (Jean-Eric, Anm. d. Red.) Vergne und Maldondo. Vergnes Problem hing mit den hohen Temperaturen zusammen. Wir wussten, dass dies ein potenzielles Risiko ist. Dadurch trat ein Luft-Leck im Bereich des Turboladers auf", erklärt Taffin.


Fotos: Großer Preis von Malaysia, Sonntag


"Maldonados Auto hatte ein Problem, welches mit dem Lufteinlass des Turboladers zusammenhing. Dieses wurde aber rechtzeitig erkannt, weshalb die Antriebseinheit nicht weiter beschädigt wurde", gibt Taffin aber zumindest in diesem Punkt Entwarnung. "Wir müssen diese Probleme auf dem Prüfstand nachstellen, Lösungen ausprobieren und damit verhindern, dass sie noch einmal auftauchen."

Doch die Liste der Prüfpunkte wird bei Renault langsam aber sicher kürzer. "Insgesamt ist es positiv, dass wir nicht wie in Melbourne mit einer ellenlangen Liste von Punkten, die wir überprüfen müssen, zum nächsten Rennen gehen", so Taffin, der mit seinen Kollegen nun auch das zweite Manko des Renault-Antriebs angehen will: Die im Vergleich zu Mercedes fehlende Leistung.