Red Bull von Kwjats erster Saisonhälfte beeindruckt

Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat sammelte in der ersten Saisonhälfte WM-Punkte und überzeugte Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Der beste Rookie des Jahres"

(Motorsport-Total.com) - Daniil Kwjat eroberte bei seinem Formel-1-Debüt in Melbouren auf Anhieb zwei WM-Punkte. An diesem 16. März war der Russe 19 Jahre und 324 Tage alt und ist damit der jüngste Fahrer, der in der Geschichte der Königsklasse WM-Punkte gesammelt hat. Auch in Sepang, Schanghai und Silverstone fuhr Kwjat in die Punkteränge. Damit liegt er nach elf Rennen auf dem 15. WM-Platz. Der amtierende GP3-Meister hat sich in der Formel 1 etabliert, obwohl ihm viele das nicht zugetraut haben.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Der Russe Daniil Kwjat sammelte in den ersten elf Rennen sechs WM-Punkte Zoom

Der Sprung von der GP3 in die Formel 1 ist groß. Dazu kam in diesem Jahr das neue technische Reglement. Toro Rosso konnte im Winter aufgrund der Renault-Probleme auch nicht ausgiebig testen. Die Vorzeichen für Kwjat standen nicht optimal, aber der mittlerweile 20-Jährige brachte seine Leistungen. Er ist damit der nächste Fahrer aus dem Red-Bull-Nachwuchskader, der es geschafft hat.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist deshalb voll des Lobes: "Er war sensationell und bisher der Rookie des Jahres", ist der Brite bei 'Autosport' überzeugt. McLaren-Rookie Kevin Magnussen stand zwar schon einmal auf dem Podest und hat deutlich mehr Punkte auf dem Konto, aber die Situationen der beiden Nachwuchsfahrer sind nicht direkt miteinander vergleichbar. Magnussen wechselte als Meister der Renault-World-Series in die Formel 1.

Kwjat übersprang diese Stufe in den Nachwuchsserien. "Sein Grundspeed ist sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass er aus der GP3 kommt", so Horner. "Er konnte im Winter nicht viel testen und Jean Eric (Vergne, sein Teamkollege; Anm. d. Red.) ist ein sehr schneller Fahrer. Im Vergleich zu seinem Maßstab sieht es also gut aus." Vergne hat in den ersten elf Rennen fünf Punkte mehr als Kwjat gesammelt.

Das Nachwuchsprogramm von Red Bull trägt die Früchte des Erfolges. Sebastian Vettel wurde viermal Weltmeister und Daniel Ricciardo gewann nach seiner Beförderung ins Red-Bull-Team schon zwei Rennen. Kwjat ist der nächste Kandidat, während es hinter der Zukunft von Vergne Fragezeichen gibt. Carlos Sainz jun. könnte in der nächsten Saison das Toro-Rosso-Cockpit des Franzosen übernehmen.


Fotos: Daniil Kwjat, Großer Preis von Ungarn


Das Programm erntete in der Vergangenheit auch Kritik, denn Fahrer wie Christian Klien, Vitantonio Liuzzi, Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi wurden fallengelassen. Horner lässt mit Verweis auf Vettel und Ricciardo die Kritik aber nicht gelten. "Unsere beiden Fahrer kamen vom Juniorteam und sie haben es sich verdient", sagt Horner. "Das Juniorprogramm kann zeitweise als hart aufgenommen werden, aber die Formel 1 ist kein einfaches Business, wie man am Ende herausfinden wird.Wenn ein Fahrer wirklich talentiert ist, dann wird er seinen Weg machen und wird unterstützt."