• 24.03.2012 12:18

  • von Stefan Ziegler

Red Bull: "Ein Schritt in die richtige Richtung"

Wieder nur die Verfolgerränge: Red Bull wittert mit Sebastian Vettel und Mark Webber auf den Plätzen fünf und vier aber trotzdem einige Fortschritte

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Kampf um die Pole-Position hatte Red Bull auch in der zweiten Qualifikation des Jahres nichts zu tun. Trotzdem wertet das Weltmeister-Team das Abschneiden seiner Piloten als kleinen Erfolg - von den Rängen vier und fünf ist schließlich noch einiges möglich. Hinter Mark Webber (4.) profitiert Sebastian Vettel übrigens von einer Startplatz-Strafe gegen Lotus-Fahrer Kimi Räikkönen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber zeigt Weltmeister Sebastian Vettel auch in Malaysia nur das Heck

Lotus hatte am Auto des ehemaligen Weltmeisters einen Getriebewechsel vornehmen müssen, was Räikkönen in der Startaufstellung um fünf Positionen zurückwirft. Aus dem starken fünften Rang wird so Platz zehn - und Vettel rutscht vor von Rang sechs auf Rang fünf. In 1:36.634 Minuten war der WM-Titelverteidiger jedoch satte 0,415 Sekunden langsamer als Lewis Hamilton (McLaren) ganz vorne.

Webber kam der Topzeit der Qualifikation indes etwas näher. Der Australier brauchte 1:36.461 Minuten für seinen schnellsten Anlauf in Sepang und schlug Vettel damit auch im zweiten Zeittraining der Saison. "Es war nicht schlecht", sagt Webber über sein Abschneiden. "Wir erwischten eine ordentliche Runde. In Melbourne waren wir im Rennen ein bisschen stärker als in der Qualifikation."

"Ausgehend von den Abständen heute, würde ich sagen, wir liegen etwas zwei bis drei Zehntel zurück. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", findet der Red-Bull-Pilot. "Wir werden uns jetzt neu sammeln und dann schauen, wie es am Sonntag läuft. Seit Melbourne gelangen uns Fortschritte mit dem Auto. In den ersten vier Startreihen geht es sehr eng zu. Einige Teams leisten gute Arbeit."

Vettel hadert mit seinem Red Bull RB8

"Das ist toll für die Fans", meint Webber. Etwas weniger fröhlich zeigt sich Vettel, der mit ernster Miene zu Protokoll gibt: "Auf der mittleren Reifenmischung fühlten wir uns nicht sehr wohl. Wir entschieden daher, die letzte Runde auf der härteren Pneuvariante anzutreten. Das war ein Schritt nach vorne. Ich fühlte mich nicht sehr wohl im Auto und kämpfte darum, die Balance zu finden."

"Ich denke, im Renntrimm schauen wir etwas besser aus." Sebastian Vettel

"Auf die eine schnelle Runde brachte ich daher nicht alles auf die Strecke", erklärt der Deutsche. "Wir hatten seit Australien auch nicht allzu viel Zeit, denn dieses Rennen liegt erst eine Woche zurück. McLaren war schon in Melbourne stark und sie sind es auch hier. Sie sind diejenigen, die es zu schlagen gilt. Ich denke aber, im Renntrimm schauen wir etwas besser aus", meint Vettel.

"Nichtsdestotrotz konnte man sicherlich sehen, dass wir kein Auto haben, das einfach handzuhaben wäre. Dessen sind wir uns bewusst und wir machen deshalb auch viel Druck", sagt Vettel. Etwas besser ist die Stimmung bei Teamchef Christian Horner, der kein absolutes Topergebnis erwartet hatte. "Die Plätze vier und fünf sind wahrscheinlich das, wovon wir vorab ausgegangen waren."

Unterschiedliche Strategien bei den Fahrern

"McLaren sieht schon das gesamte Wochenende über sehr stark aus", sagt Horner. "Wir wählten eine unterschiedliche Taktik für unsere beiden Fahrer. Mark qualifizierte sich auf der weichen Mischung, Sebastian auf der härteren. Unsere Geschwindigkeit auf den Longruns war an diesem Wochenende sehr ermutigend. Hoffentlich haben wir ein starkes Rennen und können eine gute Show bieten."

"Wir sehen, dass es sehr eng zugeht." Cyril Dumont

"Es war eine interessante Qualifikation", fügt Renault-Sprecher Cyril Dumont hinzu. "Wir sehen, dass es sehr eng zugeht. Acht Autos stehen innerhalb von nur vier Zehnteln. Da darf es kein Halten geben. Wir müssen in alle Richtungen entwickeln und jede Hundertstel aus dem Auto herausholen", erklärt Dumont. Noch sei für Red Bull und Motorenpartner Renault aber rein gar nichts verloren.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Malaysia


"Das Rennen wird sicherlich spannend", meint Dumont. "Seb geht auf der härteren Mischung an den Start, Mark auf den mittleren Pneus. Es dürfte interessant werden, zu beobachten, wie sie damit zurechtkommen. Vom Samstag bin ich ein bisschen enttäuscht, doch das Rennen wird eine heiße Nummer. Da kann vieles passieren", sagt Dumont. Los geht's am Sonntag um 10 Uhr früh.