• 02.08.2007 21:44

  • von Inga Stracke

Räikkönen: "Dennis lag womöglich nicht richtig"

Der Ferrari-Pilot über den Europa-Grand-Prix, die "Spionage-Affäre", den harten Kampf um den WM-Titel und Zuverlässigkeitsprobleme

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie enttäuschend war der Ausfall am Nürburgring für dich, speziell hinsichtlich der Weltmeisterschaft?"
Kimi Räikkönen: "Schon enttäuschend - das tut weh, denn da hätten wir viele Punkte holen können. Es ist nicht passiert, aber wenigstens ist der Rückstand nicht größer geworden. Wir sind noch im Fight. Wenn wir den Speed der vergangenen Rennen halten können, dann bin ich mir sicher, dass wir die anderen Rennen gewinnen können."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen schert sich um die "Spionage-Affäre" kaum

Frage: "Nach Budapest kommen immer viele Finnen. Fühlt es sich ein bisschen wie ein Heim-Grand-Prix an?"
Räikkönen: "Es ist immer schön, die vielen Finnen hier zu sehen, weil das Land so nahe bei Finnland liegt. Das ist immer motivierend, noch besser abzuschneiden, aber ich pushe sowieso immer hart und versuche, den Fans ein gutes Resultat zu schenken."#w1#

Frage: "Wie gefällt dir die Strecke hier?"
Räikkönen: "Recht gut. Sie ist herausfordernd und es ist schwierig, das Auto voll hinzubekommen. Es ist auch schwierig, eine saubere Runde zu fahren - eine gute Herausforderung für den Fahrer also."

"Wir haben einige Verbesserungen dabei, die uns helfen könnten." Kimi Räikkönen

Frage: "Wie stark erwartest du Ferrari hier?"
Räikkönen: "Keine Ahnung, da müssen wir erst einmal das Training abwarten. Wir haben aber einige Verbesserungen dabei, die uns helfen könnten. Aber warten wir ab."

Frage: "Du hast hier 2006 die Pole geholt und hast 2005 vom vierten Platz in der Startaufstellung gewonnen. Wie ist es um deine Chancen bestellt?"
Räikkönen: "Ich weiß es wirklich nicht. Der Kurs ist etwas anders als viele andere Strecken, womöglich ein wenig wie Monaco, aber ich denke, dass wir ein paar Fortschritte erzielt haben und stärker sein sollten, als wir das in Monaco waren. Wenn wir näher dran sind, dann sollten wir in einer guten Position sein, aber wir werden wirklich erst morgen sehen, wie das Auto hier funktioniert."

Frage: "Was habt ihr seit Monaco verändert? Ihr hattet ja ein Problem mit verwinkelteren Strecken..."
Räikkönen: "Klar, der Kurs kommt Monaco am nächsten, aber es ist immer noch ein echter Kurs. Wir haben seit dem Test in der vergangenen Woche ein paar neue Teile. Ich denke, dass sie helfen werden, denn es ist hier ziemlich uneben und wir müssen über Randsteine fahren, das hilft uns also hoffentlich."

Frage: "Bist du zufrieden, wie Ferrari jetzt mit den super-weichen Reifen zufrieden geht?"
Räikkönen: "Ich denke nicht, dass wir irgendwelche Probleme mit den Reifen hatten, wir waren in Monaco und Kanada vielleicht nicht so stark, wie wir das hätten sein sollen. Wir haben die weichen Reifen in den vergangenen Rennen immer noch besser verwendet, als die anderen, also denke ich nicht, dass wir diesbezüglich Probleme haben."

"Ich weiß über den Brief gar nichts." Kimi Räikkönen

Frage: "Es kursiert gerade ein offener Brief von Ron Dennis zum Thema Spionage. Liest du so etwas oder interessiert dich das gar nicht?"
Räikkönen: "Es interessiert mich nicht sonderlich. Ich weiß über den Brief gar nichts. Ich nehme aber an, dass wir disqualifiziert worden wären, wenn wir etwas nicht Legales gehabt hätten, er lag also womöglich nicht richtig."

Frage: "Fernando Alonso fehlt in der Pressekonferenz, vermutlich wegen der Situation zwischen McLaren und Ferrari. Denkst du, dass auch Ferrari nicht an der Pressekonferenz hätte teilnehmen sollen?"
Räikkönen: "Ich weiß nicht, was der Grund dafür ist, vielleicht ist es etwas anderes, also... Ich war glücklich hierher zu kommen. Ich muss das gleiche entweder hier oder im Fahrerlager machen, es ist also egal."

Frage: "Wie fiel deine Reaktion aus, als der Weltmotorsportrat vergangenen Donnerstag seine Entscheidung bekannt gab? Warst du sauer, so wie dies der Rest des Teams gewesen zu sein scheint? Und was war deine Reaktion, als du in dieser Woche gehört hast, dass der Fall vor das Berufungsgericht kommen wird?"
Räikkönen: "Ich habe es abgesehen davon, was ich von anderen Leuten gehört habe, nicht allzu sehr verfolgt, und ich möchte da wirklich nicht mit reingezogen werden, es ist also egal, ob ich das mag oder nicht. Was ich denke, wird nichts verändern, ich verfolge also einfach, was passiert, und es gibt Leute, die Entscheidungen treffen. Ich denke, dass es für alles einen Grund gibt, wir müssen also mal abwarten, was in der Zukunft passiert."

Frage: "Haben du und Felipe das Gefühl, dass ihr lieber auf der Strecke als mit dem, was abseits der Piste passiert, beweisen wollt, was Ferrari drauf hat?"
Räikkönen: "Mit Sicherheit werden wir alles geben, um Rennen zu gewinnen und um jeden Sieg und jeden Punkte zu kämpfen. Das ist die einzige Art, um Rennen zu fahren. Wir wollen nicht warten, um einen Vorteil auf andere Art und Weise zu ziehen. Das ist eine komplett andere Geschichte und wir werden weiter wie zuvor Rennen fahren. Hoffentlich können wir also aufholen."

"Ich kümmere mich um meine eigenen Sachen." Kimi Räikkönen

Frage: "Wie enttäuschend wäre es für dich, falls die Weltmeisterschaft nicht auf der Strecke entschieden werden sollte?"
Räikkönen: "Ich hoffe, dass die Entscheidung auf der Strecke fallen wird. Aber manchmal sind eben noch andere Probleme darin verwickelt. Ich weiß aber nicht allzu viel über die Situation und die Details, ich kann also nicht wirklich etwas darüber sagen. Du hörst Dinge, aber man hört über dieselbe Geschichte viele Dinge, ich warte also einfach ab und schaue, was passiert und kümmere mich um meine eigenen Sachen."

Frage: "Machst du dir noch Sorgen wegen der Zuverlässigkeitsprobleme bei Ferrari? Oder denkst du, dass du sie hier ein für alle Male gelöst bekommst?"
Räikkönen: "Das ist Rennsport und man kann immer Probleme mit dem Auto haben. Das ist leider ein Teil davon. Wir verstehen das Problem und haben schon ein paar Verbesserungen vorgenommen und sind uns ziemlich sicher, dass es nicht noch einmal passieren wird."

"Aber wie ich schon gesagt habe, man weiß nie. Ich war im Qualifying am Samstag glücklich, aber wie ich immer sage, ist das Rennen lang und es kann alles passieren, und wir konnten das Rennen leider nicht beenden. Wir wissen, dass wir schnell sein können, aber es ist noch zu früh, um das sagen zu können, aber technisch geben wir alles, um die Zuverlässigkeit zu verbessern."

Frage: "Du hast am Nürburgring gesagt, dass dein Auto mit wenig Sprit schlechter war als mit mehr Sprit. Denkst du, dass sich dies negativ auf die Strategie ausgewirkt hat?"
Räikkönen: "Nein, mein Auto war im Qualifying gut. Im Rennen haben wir vielleicht die Reifen nicht so zum Arbeiten bekommen, wie wir das haben wollten. Die ersten beiden Qualifying-Einheiten haben keinen großen Unterschied ausgemacht, der letzte Qualifying-Teil ist jener, der zählt. Wir hatten ein perfektes Auto und wir hatten jede Menge Benzin im Auto, also..."

Frage: "Was planst du für deinen Urlaub?"
Räikkönen: "Ich weiß es nicht, ich habe keinerlei Pläne. Mit Sicherheit irgendetwas, das Spaß macht, wir werden sehen."

Frage: "Ich habe gehört, dass du in einer Gorilla-Montur unterwegs warst..."
Räikkönen: "Ja, aber war das wirklich ich? Das weißt du nicht. Man hört immer so viele Geschichten von den Leuten, also..."

Frage: "Aber du hast Boot-Rennen gewonnen. Wirst du den Sieg dementieren?"
Räikkönen: "Ja, wir haben die Trophäe schon erhalten. Es war nur ein Boot-Rennen und wir haben das nur zum Spaß gemacht."