• 01.02.2010 20:08

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Problemloser Testauftakt für Kubica und Renault

Mit neuen Farben, aber fast ohne Probleme: Robert Kubica und das Renault-Team absolvierten in Valencia einen ordentlichen ersten Formel-1-Testtag

(Motorsport-Total.com) - Alles neu bei Renault: Das französisch-britische Team wurde im spanischen Valencia nicht nur mit einem Neuwagen vorstellig, sondern hatte noch eine Reihe weiterer Neuerungen parat - neben zwei neuen Stammfahrern nicht zuletzt auch eine neue Lackierung. An der Spitze der Zeitentabelle konnten Robert Kubica und der R30 aber nicht mitmischen: Renault war am Montag das Schlusslicht.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica und das Renault-Team waren erstmals in neuen Farben unterwegs

Kubica drehte 69 Runden auf dem Circuit Ricardo Tormo und klassierte sich in 1:15.000 Minuten auf dem achten und letzten Tagesrang. Der polnische Rennfahrer hatte unterm Strich knapp 2,9 Sekunden Rückstand auf die Topzeit von Ferrari-Pilot Felipe Massa. Sorgen macht man sich bei Renault deswegen aber nicht, schließlich standen am Montag wichtigere Dinge auf dem Testprogramm.#w1#

Die Zuverlässigkeit steht im Vordergrund

"Es geht zunächst darum, die einzelnen Themen im Bereich der Zuverlässigkeit zu überprüfen", sagt der neue Renault-Teamchef Eric Boullier. "Erst danach können wir uns auf die Leistung und andere Dinge konzentrieren. Wir haben den Wagen technisch nämlich stark weiterentwickelt. Nun wollen wir feststellen, ob unsere Entscheidungen richtig waren", gibt der Franzose zu Protokoll.

"Wir waren den ganzen Tag über mit reichlich Sprit unterwegs. Das ist sehr wichtig für uns alle. Dem Benzinverbrauch haben wir uns nicht so sehr gewidmet, weil andere Themen wichtiger für uns waren", erklärt Boullier. Die Leistung der Konkurrenz mache ihm "überhaupt keine" Angst, so der Teamchef weiter: "Wir müssen einfach noch etwas lernen, was um uns herum passiert", hält Boullier fest.

"Wir waren den ganzen Tag über mit reichlich Sprit unterwegs." Eric Boullier

Er selbst fühlt sich wohl in seiner neuen Arbeitsumgebung: "Es läuft prima", so der ehemalige DAMS-Teamchef. "Es ist ja nicht so viel anders in Bezug auf das, was ich in der Vergangenheit gemacht habe. Jetzt ist allerdings alles eine Spur komplizierter, weil wir es mit einem neuen Rennwagen zu tun haben", sagt Boullier - und in Kubica freilich auch mit einem neuen Nummer-eins-Piloten.


Fotos: Testfahrten in Valencia


Kubica ist zufrieden mit seinem Renault-Debüt

Boullier hält jedenfalls große Stücke auf den Polen. Kubica passe "sehr gut" in sein Team, findet der Chef am Kommandostand der "neuen" Gelben: "Er ist definitiv ein großer Zugewinn für das Team und ich denke, er passt schon jetzt sehr gut zu uns", so Boullier. Kubica selbst gab sich nach dem ersten Probetag sehr zufrieden: "Mein erster Testtag mit dem R30 lief prima", lässt der 25-Jährige verlauten.

"Wir mussten einige Zuverlässigkeitschecks durchführen und das klappte ohne größere Probleme. Am Dienstag beginnen wir damit, an der Balance zu arbeiten. Wir wollen das Auto etwas besser verstehen", erläutert der frühere BMW Sauber F1 Team Pilot, der bereits am Montag festhalten konnte: "Die schmaleren Vorderreifen hatten tatsächlich einen Einfluss auf das Fahrzeug."

"Die schmaleren Vorderreifen hatten tatsächlich einen Einfluss auf das Fahrzeug." Robert Kubica

"Momentan kann ich das allerdings nur schwer einschätzen, da ich erstmals mit dem R30 unterwegs war. Generell denke ich, dass diese Pneus eine Tendenz dazu haben, den Wagen in schnellen Kurven zum Untersteuern zu zwingen", so Kubica, der auch am Dienstag im Renault-Auto Platz nehmen wird. Von der Leistung des Youngsters ist Alan Permane aber schon jetzt angetan.

Positives Tagesfazit bei Alan Permane

Der Chefrenningenieur des Renault-Teams wertete den ersten Testtag als "recht positiv". "Wir haben uns darauf konzentriert, dem Wagen einige Kilometer zu verpassen und Robert das Wohlfühlen im Auto zu ermöglichen. Wir haben auch schon einiges über das Verhalten des R30 gelernt: Was das Fahrzeug mag und wie es auf die schmaleren Bridgestone-Reifen reagiert", erklärt Permane.

"Wir haben uns außerdem den Bremsenverschleiß angesehen, was in diesem Jahr ein wichtiger Leistungsfaktor sein wird. Die Autos fahren beim Start schließlich mit vollem Benzintank", so Permane. Ein kleines Problem hatte die Mannschaft aber doch: "Es gab ein paar Vibrationen", gesteht Teamchef Boullier. Um diese zu analysieren ging das Team in der Schlussphase nicht mehr hinaus.

"Wir gehen wegen zehn Minuten keine Risiken ein." Eric Boullier

"Wir haben etwas eher mit dem Testen aufgehört, weil es da etwas gab, das wir checken wollten", sagt Boullier in Bezug auf die Schwierigkeiten vom Nachmittag. "Wir wollten die Ursache herausfinden. Weil wir nur ein Auto verwenden dürfen, müssen wir darauf bedacht sein, dass das Fahrzeug sicher und fahrbar ist", so Boullier. "Wir gehen wegen zehn Minuten keine Risiken ein."