• 29.07.2017 19:25

  • von Dominik Sharaf

Pascal Wehrlein: Auf 46g-Crash folgt sportliche Ernüchterung

Kaum kann Sauber den Ferrari-Vorjahresmotor mit voller Power fahren, fehlt es dem Auto an Grip: "Wir hatten uns mehr versprochen", sagt Wehrlein über Startplatz 18

(Motorsport-Total.com) - Für Pascal Wehrlein und seine Sauber-Mannschaft war das Qualifying zum Ungarn-Grand-Prix am Samstag eine Enttäuschung. Der Deutsche landete auf dem 18. Rang und ließ nur Williams-Ersatzmann Paul di Resta sowie Teamkollege Marcus Ericsson hinter sich. "Wir haben uns von dem Wochenende mehr versprochen, weil die Strecke nicht so motorenlastig ist", seufzt Wehrlein, der gehofft hatte, dass sich das PS-Defizit des 2016er-Ferrari-Antriebs nicht so stark auswirken würde.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein hätte sich in Budapest gerne weiter nach vorne geschoben Zoom

Mehr Grip als im Freien Training bot der Sauber wohl auch nicht. "Zumindest in Kurve 11", scherzt Wehrlein auf die Frage hin, ob bei seinem Dienstwagen nach Abstimmungsänderungen ein Plus an Bodenhaftung zu spüren gewesen wäre - schließlich handelt es sich bei Kurve 11 um die Stelle, an der er am Freitag nach einem Fahrfehler die Kontrolle verlor und mit 46g in die Reifenstapel knallte. Dass zuvor von 25g die Rede war, lag daran, dass bei dem Wert eine Kontrollleuchte aufblinkt.

Auch die Freude darüber, den ehemaligen DTM-Kollegen di Resta hinter sich gelassen zu haben, ist getrübt. "Wir messen uns nicht mit Williams", meint Wehrlein und denkt an 0,373 Sekunden, die ihn von Stammpilot Lance Stroll auf Rang 17 trennten. Heißt im Klartext: Momentan gibt es in der Formel 1 überhaupt kein Team, mit dem sich das abgeschlagene Schlusslicht Sauber messen kann.

Dabei fuhren die Schweizer laut Ericsson erstmals in der Saison 2017 mit voller Motorpower, nachdem in Budapest ein Problem mit der Kühlung gelöst wurde. Das Triebwerk überhitze nicht mehr: "Die Veränderung war nicht zu bemerken, aber die Motorenjungs meinten, die Temperaturen seien viel gesünder", so der Schwede gegenüber 'Autosport'. Auch im Rennen wolle Sauber wieder maximal aufdrehen. "Hoffentlich bringt das mehr Leistung. Das plagt uns schon seit geraumer Zeit." Denn ein Vorjahres-Aggregat auch noch zu drosseln, kommt einer doppelten Bestrafung gleich.