• 27.05.2007 12:41

Mosley: "Keine Alternative" zur grünen Formel 1

FIA-Präsident Max Mosley will die Formel 1 in eine umweltbewusste Zukunft führen und kündigt für 2011 eine große Revolution an

(Motorsport-Total.com/sid) - Max Mosley fordert eine grüne Revolution in der Formel 1: "Wenn wir nicht handeln, ist die Existenz der Formel 1 bedroht", sagte der Präsident des Automobilweltverbandes FIA in Monte Carlo in einem Interview der 'Welt am Sonntag'. Für die Formel 1 gebe es als Technologievorreiter für die Serienfahrzeuge keine Alternative zu Veränderungen und einem Umdenken.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Für Max Mosley steht fest, dass die Formel 1 an die Umwelt denken muss

"Wir leben nicht auf einem anderen Planeten und müssen uns der Realität stellen. Wir können nicht die Augen vor den Klimaproblemen und der ungebremsten Kostenexplosion verschließen", sagte der Brite weiter. Das Programm der FIA werde "die Formel 1 in eine neue Ära führen. Es geht um alles oder nichts."#w1#

Stufenplan soll bis 2011 umgesetzt werden

Die FIA strebt bis 2011 einen Stufenplan an, der die Entwicklung energiesparender Motoren unter der Verwendung von Biokraftstoffen und eine Energierückgewinnung aus Bremsvorgängen und Wärmeentwicklung vorsieht. Mit den Herstellern ist eine Frist bis zum Ende des Jahres vereinbart, bis zu der Ideen und Vorschläge eingebracht werden könnten.

"In jedem Fall aber tritt das neue Reglement ab 1. Januar 2008 für 2011 in Kraft", sagte Mosley. Das könne nur dann gekippt werden, wenn sich die Automobilhersteller innerhalb dieses Zeitraums auf ein gemeinsames Alternativkonzept einigten, schränkte der 67-Jährige ein.

Mosley befürchtet weltweite Ölkrise

Zur so genannten "grünen Formel 1" gebe es auch deshalb keine Alternative, weil die Wahrscheinlichkeit sehr groß sei, dass es in den kommenden fünf Jahren aus politischen Gründen zu einer Ölkrise kommen werde: "Wir können nicht fröhlich und unbekümmert bei Formel-1-Rennen starten, wenn die Menschen kein Benzin mehr bekommen, um zur Arbeit zu fahren", meinte Mosley. Die Formel 1 fahre auf des Messers Schneide.

Zudem sei es "ein Wahnsinn", welchen Millionenaufwand die Hersteller betrieben, um vergleichsweise geringe Fortschritte zu erzielen. Als Beispiel für den verschwenderischen Umgang mit Finanzmitteln nannte der FIA-Chef die Verwendung sündhaft teurer Radschrauben, die 1.200 US-Dollar pro Stück kosteten, aber nur einmal benutzt werden könnten und pro Jahr einen Posten von insgesamt 1,2 Millionen US-Dollar pro Team ausmachten.