Merhi verrät: Manor-Marussia-Boliden nicht auf einem Level

Roberto Merhi erklärt den Abstand zu seinem Manor-Marussia-Teamkollegen Will Stevens und zieht erste Bilanz nach seinem Einstieg in die Königsklasse

(Motorsport-Total.com) - Den Einsatz beim Auftaktrennen der Formel-1-Saison 2015 hat Manor-Marussia nicht geschafft. Mit dem modifizierten Vorjahresmodell hängt man dem Feld noch weit hinterher. Und über das zweite Cockpit neben Will Stevens darf von Rennen zu Rennen neu spekuliert werden. Roberto Merhi hat sich seinen Einstieg in die Königsklasse sicherlich nicht ganz so schwierig ausgemalt. Der junge Spanier lässt sich selbst aber nichts vorwerfen.

Titel-Bild zur News: Roberto Merhi

Roberto Merhi hat es bei Manor-Marussia derzeit schwer Zoom

Im Vergleich zu den acht übrigen Teams fährt Manor derzeit noch außer Konkurrenz. Doch auch teamintern haben sich in den drei Rennen, die das Comeback-Tam nach seiner Finanzkrise bestreiten konnte, schon große Lücken aufgetan. Während Stammfahrer Stevens zwar in Malaysia nichts fahren, sich aber in China und Bahrain deutlich von seinem Teamkollegen absetzen konnte, hat Gelegenheits-Jobber Merhi im Team offenbar das Nachsehen.

Was schnell als Talent-Unterschied zwischen den beiden Rookies gewertet werden kann und nach dem Bahrain-Grand-Prix zu ersten Kontroversen führte, hat laut Merhi aber einen anderen Grund: "Die Autos sind komplett, beinhalten aber ein paar Teile aus dem vergangenen Jahr", wird er von 'El Confidencial' zitiert. "Und an meinem fehlt es an so Manchem im Vergleich zu dem anderen", deutet er einen Mangel an Chancengleichheit an.

Dem 24-Jährigens fehlt es nicht nur an Performance, sondern auch an zahlungskräftigen Sponsoren, und somit auch an einer Garantie, das Cockpit bis Ende der Saison halten zu können. Nebenher tritt der ehemalige DTM-Pilot auch noch in der Formel Renault 3.5 an, wo er am Wochenende zum Saisonauftakt in Aragon zum Einsatz kam.


Fotos: Manor-Marussia, Großer Preis von Bahrain


Merhi holt deshalb zum Vergleich aus: "Momentan wirkt es, als gäbe es vier Ebenen in der Formel 1 - wie vier verschiedene Meisterschaft. Es gibt sehr viele Unterschiede bei den Motoren, dem Abtrieb und der Traktion. Es ist merkwürdig. Es ist die Formel 1, aber man fährt die ganze Zeit ohne die Reifen zu sehr zu beanspruchen. In der Formel 1 hat man acht Gänge und viel mehr PS. Aber die Kurven geht man gleich an, oder sogar etwas weniger aggressiv."