• 19.06.2015 14:53

  • von Ryk Fechner

Mercedes-Dominanz: Wann gibt es wieder ein Teamduell?

In den Formel-1-Saisons 2014 und 2015 ist Mercedes ganz klar die Messlatte - Doch die Kehrseite des Erfolgs ist, dass dem Publikum die Abwechslung fehlt...

(Motorsport-Total.com) - Es gibt diese Phasen, in denen ein einziges Team den Rest der Formel-1-Welt in Grund und Boden fährt. Die bekanntesten sind wohl die McLaren-Dominanz von 1988 bis 1990 - Williams hatte ab 1991 schließlich wieder Titelchancen, die Ära von 2000 bis 2004, als Michael Schumacher im Ferrari zwar zeitweise mit Mika Häkkinen, Kimi Räikkönen und Juan-Pablo Montoya harte Konkurrenz hatte, letztlich aber die Sache stets für sich entschied oder auch die Zeit zwischen 2010 bis 2013, als Sebastian Vettel im Red Bull mehr oder minder sicher Champion wurde.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Lewis Hamilton

Selten ist der Nervenkitzel an der Spitze so groß wie in Bahrain 2014 Zoom

Der Red-Bull-Vettel-Dominanz folgte 2014 kein Kampf um die Vorherrschaft, sondern der direkte Mercedes-Boom, da die Stuttgarter die Regeländerungen im Antriebsregelwerk für sich am besten nutzten, mehr noch: Während das restliche Feld in der Qualifikation oft um Hundertstelsekunden kämpft, ist ein Vorsprung von einer halben Sekunde für Lewis Hamilton und Nico Rosberg in der Qualifikation keine Seltenheit. Nach einer Renndistanz sind Abstände von 30 Sekunden zwischen dem Zweiten und dem Drittplatzierten oft schon der Materialschongang für den F1 W06.

Webber: Bis zu 10 Monate Entwicklungsvorsprung?

Dass dies noch eine Weile so bleiben wird, davon geht Mark Webber aus, der sich im Zuge des Grand Prix von Österreich 2015 zu der Angelegenheit äußert: "Ich denke, dass Nico und Lewis dieses Jahr in der Formel 1 dieses Jahr so gut in Form sind, um die Meisterschaft zu dominieren - um mehr Siege einzufahren und die Konstrukteurs-WM klarzumachen. Ferrari knabbert etwas davon (dem Vorsprung; Anm. d. Red.) ab."

Mit einer frühen Meisterschaft im Gepäck kann sich eine Mannschaft zudem frühzeitig um andere Belange kümmern, weiß der 38-Jährige. "Wenn man ein erfolgreiches Jahr hat, kann man damit beginnen, das kommende zu planen. Man hat also eine richtige Chance, die eigenen Reihen zu ordnen, sogar mit acht bis zehn Monaten Vorsprung vor allen anderen", so der Australier, der seit dem vergangenen Jahr für Porsche in der Langstreckenmeisterschaft WEC ins Steuer greift.

Toto Wolff wünscht sich im Sinne des Sports trotzdem Konkurrenz

Mit Wehmut kommentierte Red Bull mehrfach den Verlust des Throns in der Königsklasse, warf Mercedes sogar vor, den Sport uninteressant zu machen. Doch ein Einsehen hat es bei den Silbernen längst gegeben. "Wenn ein Team über einen langen Zeitraum hinweg gewinnt, ist das mit Blick auf das Spektakel sicher schädlich", räumt Mercedes-Teamchef Toto Wolff gegenüber der 'City AM' ein. "Wir haben das in den frühen 2000ern sechs Jahre bei Ferrari beobachtet", kommentiert er das einstige Sieges-Abonnement eines Michael Schumacher und verweist auch wie Mark Webber auf die Red-Bull-Siegeszüge.

"Wenn ein Team über einen langen Zeitraum hinweg gewinnt, ist das mit Blick auf das Spektakel sicher schädlich." Toto Wolff

Trotzdem sieht der Österreicher keinen Anlass für Geschenke an die Nachbargaragen: "Ich habe letztlich nur einen Hut auf und versuche ein Team zu entwickeln, das dauerhaft vorne mitfährt und um Rennsiege kämpfen kann. Das ist das Ziel, denn man wird die WM nicht jedes Jahr gewinnen."

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