• 10.02.2011 15:16

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Mercedes: Alle Zutaten vorhanden?

Richard Berry, Kaufmännischer Leiter des Mercedes-Teams, will den WM-Titel nicht ankündigen, hofft aber, dass die Silberpfeile nach vorne kommen werden

(Motorsport-Total.com) - Mit Nico Rosberg und Michael Schumacher hat Mercedes zwei ausgewiesene Topfahrer unter Vertrag, mit Ross Brawn einen der erfolgreichsten Rennleiter der vergangenen 20 Jahre und dank der Unterstützung aus Stuttgart und von namhaften Sponsoren auch die Ressourcen, um in der Formel 1 eine bestimmende Rolle zu spielen. Doch das ist 2010 nicht gelungen und auch der Testauftakt 2011 ist bisher ernüchternd verlaufen.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Der neue Silberpfeil läuft bei den Testfahrten noch nicht so gut wie erhofft

Daher will sich der Kaufmännische Leiter der Silberpfeile, Richard Berry, mit Prognosen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: "Die Formel 1 ist ein schwieriges Wettbewerbsumfeld und die vergangenen Jahre haben bewiesen, dass es einige sehr starke Teams und Fahrer gibt", so der Brite im Rahmen des SpoBiS-Kongresses in Düsseldorf. Außerdem fügt er an: "Ich würde mir wünschen, dass Mercedes Weltmeister wird, mit Nico oder Michael, aber Selbstläufer ist das keiner."

Fabrik eine der besten in der Formel 1?

"Wir wollen natürlich Weltmeister werden. Über die Performance im Vorjahr waren wir sehr enttäuscht", gibt Berry zu Protokoll. "Wir haben ein sehr gutes Ingenieursteam, angeführt von Ross Brawn, und wir denken, dass wir eine der besten Fabriken in der Formel 1 haben. Wir sind ein gut finanziertes Team mit guten Sponsoren. Natürlich muss das Ziel da lauten, ganz vorne zu sein, aber die Formel 1 ist ein Sport."

"Deshalb schauen uns ja so viele Menschen zu: Weil man vorher nicht weiß, wie es ausgeht. Das ist in den vergangenen Jahren stets passiert, als es sich immer in den letzten Rennen entschieden hat", erklärt er und betont erneut, dass er nichts von vollmundigen Prognosen vor Saisonbeginn hält: "Ich würde wirklich gerne sagen, dass wir Weltmeister werden, aber das kann ich nicht versprechen." Aber: "Wir werden konkurrenzfähig sein, wir werden stark sein."

¿pbvin|512|3440||0|1pb¿Nach außen ist die Optik für Mercedes schief, denn als das Team aus Brackley im Jahr eins nach Honda unter dem Namen Brawn Weltmeister wurde, erhoffte man sich in Stuttgart, dass es 2011 mit Mercedes-Support vielleicht sogar noch besser werden kann. Doch das 130-Millionen-Euro-Investment von Mercedes (genauer gesagt: Daimler und Aabar) hat sich zumindest an sportlichen Erfolgen gemessen im ersten Jahr noch nicht rentiert.

Druck war früher auch da

"Über die Brawn-Situation zu sagen, dass wir Außenseiter waren, weil wir keinen Druck hatten, wäre etwas zu einfach", sagt Berry. "Der Druck war sogar riesengroß, denn wenn wir keine Leistung gebracht hätten, hätten wir als Team nicht überlebt. Wir waren damals ein kleines Team mit begrenzten Mitteln, aber das ändert nichts an den Erwartungen, denn davor waren wir ein sehr großes Team, Honda, und Ross Brawn hat im Rennsport immer nur ein Ziel, nämlich zu gewinnen."


Fotos: Mercedes, Testfahrten in Jerez, Donnerstag


"Als wir mit Brawn übernommen haben, war das Ziel nicht, irgendwie das Jahr zu überleben, sondern wir wollten Rennen gewinnen und vielleicht die Weltmeisterschaft. Das ist uns gelungen", sagt der Kaufmännische Leiter des Mercedes-Teams. "Jetzt legen wir uns selbst einen großen Erwartungsdruck auf, denn einmal Weltmeister zu werden, ist toll, aber es macht Spaß, es immer wieder zu schaffen. Darum ist Ross in diesem Sport. Weltmeisterschaften machen abhängig."

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