• 04.07.2015 20:16

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

McLaren: Reifenfauxpas bei Fernando Alonso bleibt folgenlos

Das Team montierte einen für Jenson Button bestimmten Pneu, doch die FIA beließ es bei einer Verwarnung - Aussichten beim Heimspiel ohnehin düster

(Motorsport-Total.com) - Für McLaren war das Qualifying zum Großbritannien-Grand-Prix in Silverstone am Samstag ein Debakel. Die Katastrophe bleibt jedoch aus: Fernando Alonso wird seinen 17. Startplatz nicht verlieren und kommt mit einer Verwarnung davon, nachdem die Rennleitung eine Untersuchung gegen den Spanier einleitete. Grund: Das Team hatte in Q1 an seinen Boliden einen der für Teamkollege Jenson Button bestimmten Hinterreifen geschraubt, was laut Reglement verboten ist.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso bleibt ein Start hinter den Manor-Marussia erspart Zoom

Grund für das Malheur war laut McLaren Verwirrung bei einem Doppelstopp, als der Brite die Crew nicht wie geplant als erster Pilot ansteuerte, sondern zum Wiegen abkommandiert wurde. "Es entstand Konfusion", meint Rennleiter Eric Boullier. "Fernando überholte Jenson, Jenson wurde bei der FIA-Waage angehalten und schon war einer der Reifen an Fernandos Auto." Eine große Hilfe ist McLaren die Gnade der Stewards nicht, schließlich war das drohende Feldende nicht weit entfernt.

Button, als 18. direkt hinter Alonso klassiert, wirkt beim Heimspiel zunehmend deprimiert: "Es war nicht das Highlight des Jahres. Vor dem Wochenende habe ich geglaubt, dass wir es zumindest in Q2 schaffen würden. Trotzdem haben wir im Laufe der Tage das Auto aerodynamisch verbessert", zieht ein enttäuschter Ex-Weltmeister Bilanz. Es fällt Button nicht mehr leicht, Sunnyboy zu bleiben: "Wir kämpfen alle, um weiter zu lächeln. Die Lage ist diffizil, meine Tage sind oft schwierig und ich erlebe enttäuschende Momente. Aber Lächeln ist besser als Trübsal zu blasen."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Großbritannien, Freitag


Immerhin kann er der ersten Ausfahrt mit dem neuen Aeropakekt inklusive Kurznase Positives abgewinnen: "Es bewirkt das, was es bewirken soll. Für meinen Geschmack ist die Balance besser, weil wir mehr Tempo in den Hochgeschwindigkeitskurven mitnehmen können. Ich habe mehr Abtrieb, was die Rundenzeit insgesamt verbessert sollte", so Button. Warum es trotz ähnlicher Streckencharakteristik nicht so gut läuft wie noch beim Kanada-Grand-Prix, weiß Boullier.

Der Franzose analysiert: "Wir haben hier andere Aeroteile und fahren viel mehr Abtrieb als in Kanada. Es ist ein ganz anderes Auto, nicht nur wegen der Nase. Button begeht seinen 16. Heim-Grand-Prix in der Formel 1 am Sonntag zwar kämpferisch, jedoch wenig hoffnungsvoll: "Es ist schon eine Erfahrung, immer so weit hinten zu stehen und sich in der ersten Runde immer durch das Feld kämpfen zu müssen", stöhnt er über die McLaren-Krise.

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