• 12.05.2010 08:52

  • von Stefan Ziegler

McLaren akzeptiert das Verbot des F-Schachts

Teamchef Martin Whitmarsh ist nicht glücklich darüber, kann die Entscheidung der FOTA aber nachvollziehen - "Sind sehr stolz auf unsere Jungs"

(Motorsport-Total.com) - Pünktlich zur neuen Rennsaison wusste McLaren einmal mehr mit einer Neuerung zu überraschen, welche die Formel-1-Welt so noch nie gesehen hatte: Jenson Button und Lewis Hamilton können 2010 auf das F-Schacht-System zurückgreifen, das höhere Geschwindigkeiten auf den Geraden erlaubt. Die Teamvereinigung (FOTA) hat sich aber bereits auf eine Abschaffung verständigt.

Titel-Bild zur News: F-Schacht von McLaren

Der F-Schacht des McLaren MP4-25 wird nur noch 2010 zum Einsatz kommen

Ab 2011 wird es demnach keine F-Schacht-Systeme mehr in der Formel 1 geben - ein Umstand, der McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh nach eigenen Angaben "traurig" stimmt, wo seine Mitarbeiter doch so viel Innovationsgeist in diese Technologie investiert haben. "Wir werden aber damit fortfahren, in diesem Bereich zu entwickeln", sagt Whitmarsh. "Die anderen Teams tun das auch."#w1#

"In Bezug auf den F-Schacht sind wir sehr stolz auf unsere Jungs, die diese Idee entwickelt haben. Im Vergleich zu anderen Dingen handelt es sich dabei auf jeden Fall um eine sehr kostengünstige Angelegenheit", erläutert der Brite am Rande einer Telefonkonferenz. "Es gibt vielerlei Gründe, weshalb das gut ist für den Sport. Es braucht keine hohen Kosten, nur ein bisschen Einfallsreichtum."

Diesem Ansatz machte die FOTA, deren Vorsitzender Whitmarsh ist, nun aber einen Strich durch die Rechnung. Der McLaren-Teamchef trägt die vermeintliche Niederlage mit Fassung: "Von Zeit zu Zeit gibt es eben Beschlüsse, mit denen du nicht besonders glücklich bist", meint Whitmarsh vor dem Monaco-Grand-Prix 2010. "Insgesamt betrachtet, trifft die FOTA die richtigen Entscheidungen."¿pbvin|512|2728|inside|0|1pb¿

"Ich denke, die Teams müssen unausweichlich eine ganze Palette an Technologien ins Auge fassen. Die ursprüngliche Arbeitsweise der FOTA ist aber nun einmal, dass wir alle Kompromisse eingehen müssen", so Whitmarsh. "Historisch gesehen hatte die Formel 1 immer eine Art Vetorecht, um jede Art von Veränderung zu blockieren - jedes einzelne Team konnte sich einer Neuerung entgegen stellen."

"Das war sehr nützlich, wenn du deine eigene Technologie verteidigt hast, doch du musstest auch pragmatisch zu Werke gehen. Angesichts dieser Herausforderungen wurde es sehr schwierig für den Sport, sich zu entwickeln", erklärt das britische Teamoberhaupt und fügt an: "Wenn du eine 70-Prozent-Mehrheit bei Abstimmungen akzeptierst, musst du auch zu diesen Entscheidungen stehen."