Max Verstappen über Red Bull: Manchmal muss man Geduld haben

Max Verstappen musste lange warten, bis er von Red Bull erstmals ein Auto bekam, mit dem er um die WM kämpfen konnte - Leicht sei diese Zeit nicht immer gewesen

(Motorsport-Total.com) - Red Bull und Max Verstappen sind bereits seit der Formel-1-Saison 2022 das Maß aller Dinge in der Königsklasse. Bei der aktuellen Dominanz der Bullen vergisst man schnell, dass das während Verstappens Anfangszeit in Milton Keynes noch ganz anders aussah.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen musste in seiner Zeit bei Red Bull auch Rückschläge verkraften Zoom

Zwar gewann der Niederländer 2016 in Barcelona gleich sein erstes Rennen für Red Bull. Allerdings holte er in seinen ersten fünf Saisons bis Ende 2020 insgesamt "nur" zehn Siege. Zum Vergleich: 2023 stand er in nur einer Saison 15-mal auf der obersten Stufe des Treppchens.

Verstappens "Problem" war damals vor allem das übermächtige Mercedes-Team, das zwischen 2014 und 2020 sieben Jahre in Folge sämtliche WM-Titel abräumte. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, ob in dieser Zeit bei Verstappen jemals Zweifel an Red Bull aufkamen?

"Keine Zweifel, aber man muss geduldig sein", erklärt der inzwischen zweimalige Weltmeister selbst und erklärt: "Ich habe im Verlauf der Jahre eine Menge Geduld gelernt. Aber ich habe immer an das Projekt geglaubt, weil ich gesehen habe, wie die Leute arbeiten und wie motiviert sie waren, wieder an die Spitze zu kommen."

Dennoch sei es "ein Prozess" gewesen, den man "nicht erzwingen" konnte, erklärt der Niederländer. Vor allem seine ersten Jahre bei Red Bull, als man noch mit Renault-Motoren an den Start ging, seien dabei schwierig gewesen, erinnert sich der heute 25-Jährige.

Verstappen: War nicht leicht, geduldig zu bleiben

"Manchmal hatten wir ein ganz ordentliches Paket, aber dann fehlte etwas Topspeed. Das hat es sehr schwer gemacht, das wahre Potenzial zu zeigen", erklärt Verstappen. 2019 entschieden sich die Bullen daher zu einem Neuanfang mit Honda.

Das habe natürlich auch etwas Zeit gebraucht, "aber nach einem Jahr waren wir bereits sehr konkurrenzfähig", erinnert sich Verstappen und erklärt im Hinblick auf die Gesamtsituation: "Irgendwann hat es von einem Jahr aufs andere einfach klick gemacht."


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"Hinterher kann man leicht sagen: 'Ich habe es kommen sehen, bla, bla, bla.' Man weiß es nicht, aber ich habe unserem Prozess vertraut, weil ich gespürt habe, dass wir uns auf etwas zubewegen", erklärt Verstappen, der 2021 in seinem sechsten Red-Bull-Jahr erstmals um den WM-Titel kämpfen konnte.

Auf die Frage, ob es leicht sei, so lange geduldig zu bleiben, antwortet er ehrlich: "Nein, das ist es nicht. Aber manchmal muss man es sein." Dass Verstappen keine Zweifel an Red Bull hat, zeigt die Tatsache, dass er im vergangenen Jahr einen Vertrag bis Ende 2028 unterzeichnete.

Verstappen über 2028 hinaus bei Red Bull?

Erfüllt er diesen, wird er also nach der Saison 2023 noch mindestens fünf weitere Jahre für die Bullen fahren. Noch sei er "unentschlossen", wie es danach weitergehe. "Aber ich habe auch keine Eile. Es liegen noch viele Jahre vor uns, daher denke ich nicht so sehr darüber nach", erklärt er.

Zuletzt hatte Verstappen Spekulationen über einen Rücktritt nach Ablauf seines aktuellen Vertrages selbst angeheizt, als er zum Beispiel öffentlich erklärte: "Wenn wir den Kalender immer weiter ausdehnen [...], dann fragt man sich irgendwann: Ist es das noch wert?"


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Aktuell genieße er aber einfach den Erfolg, den er momentan mit Red Bull habe, betont er und erklärt: "Natürlich hoffe ich, dass wir noch lange wettbewerbsfähig sind, aber auch, dass die Leute, die im Team arbeiten, noch lange dabei bleiben."

"Denn es macht mir wirklich Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Ich hoffe also, dass wir das noch ein paar Jahre lang tun können", so Verstappen. Und bei den aktuellen Erfolgen dürfte ihm das auch deutlich leichter fallen als teilweise in der Vergangenheit.