• 07.05.2011 16:19

  • von Roman Wittemeier

Marussia-Virgin: Updates machen noch Sorgen

Marussia-Virgin hat mit den neuen Istanbul-Updates keinen Volltreffer gelandet: Timo Glock und Jerome D'Ambrosio im Qualifying weit zurück

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Grand Prix in der Türkei sollte der steile Aufstieg von Marussia-Virgin beginnen. Technikchef Nick Wirth hatte ein umfangreiches Update versprochen, allerdings brachten die neuen Teile bislang kaum Fortschritte. Im Gegenteil: Am Auto von Timo Glock rüstete man für den Samstag wieder zurück. Der Deutsche fuhr in der Zeitenjagd nur auf Rang 22, sein Teamkollege Jerome D'Ambrosion errang Platz 20.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glocks Hoffnungen auf den großen Aufschwung wurden enttäuscht

"Keine perfekte Qualifikation für mich, das ist klar", meint Timo Glock. "Ich hatte in den Kurven zwölf bis 14 immer Probleme mit dem Motor. Das müssen wir für morgen in den Griff bekommen, ansonsten ist es okay. Aus irgendeinem Grund konnte ich nicht ganz so schnell fahren wie Jerome. Ich muss mir die Daten anschauen, um dann herauszufinden, wo der Fehler liegt."

"Vielleicht haben wir zwischen dem dritten Freien Training und dem Qualifying die falsche Richtung eingeschlagen", sagt der Deutsche. "Ich konzentriere mich nun auf morgen, hoffe auf etwas Besserung. Wir müssen beide Autos ins Ziel bringen." Glock musste sich nicht nur hinter seinem Teamkollegen, sondern sogar auch hinter HRT-Pilot Vitantonio Liuzzi anstellen.

"Für mich lief es gut, auch wenn ich auf noch etwas mehr Performance gehofft hatte", erklärt D'Ambrosio. "Das ist nun der Stand mit unserem neuen Paket. Wir müssen weiter Druck machen, müssen uns verbessern und Feintuning betreiben. Mit meiner persönlichen Leistung bin ich zufrieden, denn ich konnte den Level von Schanghai halten. Ich habe viel gelernt und wende es auch an."

Selbstkritisch fügt der Belgier hinzu: "Ich muss weiter an mir arbeiten, um zu verstehen, warum es manchmal läuft und manchmal nicht. Ich werde weiter Gas geben und einen kühlen Kopf bewahren." Die Leistung des Rookies brachte vor allem Teamchef John Booth sehr viel Freude.


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis der Türkei


"Er steigert sich immer weiter, hat heute zwei lupenreine schnelle Runden hingelegt. Insgesamt war es eine erstklassige Leistung", so der Brite. "Wir sind aber dennoch enttäuscht, dass wir von so weit hinten starten müssen. Morgen sind echte Racer gefragt. Ich bin ganz sicher, dass wir morgen ein echtes Spektakel erleben werden."

Am Auto von Glock habe man über Nacht die Updates bezüglich Auspuff und Unterboden wieder entfernt. "Zwar sind die Abtriebswerte besser, aber wir hatten gleichzeitig auch Sorgen mit den Temperaturen. Es war eindeutig, dass wir die neuen Teile nicht für Qualifying und Rennen verwenden sollten", sagt Booth.

"Leider können wir unsere Updates nie vor einem Rennwochenende testen. Die Balance des Autos ist mit oder ohne Updates immer anders. Das erklärt auch, warum Timo im Qualifying leichte Probleme hatte", sagt der Teamchef. Zu allem Glock-Übel kommt noch ein weiterer Faktor: "Sein Auto nimmt die Reifen härter ran als Jeromes Auto. Es wird ein hartes Rennen für ihn. Ich hoffe aber, dass er uns wieder einen starken Grand Prix zeigen kann."