Marko: "Sensationell! Unglaublich!"

Helmut Marko jubelt über die phänomenale Aufholjagd von Sebastian Vettel - in Austin hat Red Bull den ersten Matchball zur Titelverteidigung

(Motorsport-Total.com/Sky) - So tief die Sorgenfalten am Samstagabend bei den Red-Bull-Mitgliedern waren, so tief waren am Sonntagabend die Lachfalten: Weltmeister Sebastian Vettel musste den Grand Prix von Abu Dhabi aus der Boxengasse starten und er zeigte eine sensationelle Aufholjagd. Neben zahlreichen Überholmanövern spielten dem Deutschen auch zwei Safety-Car-Phasen in die Hände. Am Ende schnappte sich Vettel noch den McLaren von Jenson Button und kletterte als Dritter auf das Podium. Die Schadensbegrenzung war perfekt. Vettel büßte nur drei WM-Punkte auf Fernando Alonso (Ferrari) ein und hat in zwei Wochen bei der Premiere in Austin den ersten Matchball zum dritten WM-Titel in Folge.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Helmut Marko (Red-Bull-Motorsportchef)

Helmut Marko war in Abu Dhabi besonders stolz auf Sebastian Vettel

Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko war außer sich vor Freude: "Für unsere Nerven hat er es nicht einfach gemacht, denn er ist gleich zweimal vom Ende des Feldes losgefahren. Es war unglaublich mit welcher Präzision und welchem Speed er genau die Situationen einschätzte", schwärmt der Österreicher. Im Ziel fehlten lediglich 4,1 Sekunden auf Sieger Kimi Räikkönen (Lotus). Zwischendurch wurde sogar spekuliert, ob Vettel nicht sogar gewinnen könnte. "Am Ende war es etwas eng. Wenn er früher an Button vorbeigekommen wäre, dann hätte es vielleicht noch zu mehr gereicht", lässt Marko diese Überlegungen offen.

Nach dem ersten Renndrittel stellte sich die Frage, ob Vettel mit der weichen Mischung durchfahren könnte. Er kam dann in der 37. Runde doch noch an die Box. "Das hatte mit der Safety-Car-Phase zu tun", erläutert Marko diese Entscheidung. "Hinter Ricciardo gab es ein kleines Missverständnis und er hat etwas über den Haufen gefahren. Der Frontflügel wurde schon in der ersten Runde durch eine Kollision beschädigt. Dann war er komplett kaputt und das hat die Einstoppstrategie über den Haufen geworfen."

"Wie er freie Fahrt gehabt hat, konnten wir sehen welchen Speed er gehen konnte. Natürlich haben wir auch die Safety-Car-Phasen optimal ausgenutzt. Sensationell! Unglaublich! Ich kann mich die letzten 20, 30 Jahre nicht erinnern, dass ich so etwas gesehen habe." In zwei Wochen könnte Vettel seinen WM-Titel bereits erfolgreich verteidigen. Austin ist für alle Teams eine Unbekannte, aber Marko ist optimistisch: "Die Strecke ist für alle neu. Unser Auto war seit Singapur auf fünf verschiedenen Strecken schnell. Deshalb gehen wir mit Optimismus nach Austin. Ich glaube, wir müssen noch ein Rennen gewinnen, dann sind wir durch."