• 28.09.2015 10:08

  • von Ryk Fechner

Mansell: Ein von zehnmal wird Nico Rosberg benachteiligt

Ex-Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell kann verstehen, dass Mercedes Lewis Hamilton mit den besseren Karten bestückt, wenn es hart auf hart kommt

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Sieg beim Formel-1-Grand-Prix von Japan 2015 zog Lewis Hamilton in der ewigen Bestenliste nach Siegen nicht nur mit seinem Idol Ayrton Senna gleich, sondern konnte auch seinen Vorsprung in der Fahrerwertung wieder auf ein beruhigendes Polster von 48 Punkten ausbauen. Teamkollege und erster Verfolger Nico Rosberg verdaute die Niederlage nur schwerlich und spätestens seit Monza steht die Frage im Raum, ob der Deutsche bei Mercedes dieselbe Unterstützung bekommt wie Weltmeister Hamilton.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Nigel Mansell, Lewis Hamilton

Für Nigel Mansell ist Erfolg der Grund, weswegen ein Fahrer im Team Vorteile hat Zoom

Ex-Weltmeister Nigel Mansell macht zwar keinen Hehl daraus, dass er für seinen britischen Landsmann Sympathien hegt, jedoch sieht er für Rosberg keinen allzu großen Nachteil. "Ich könnte vielleicht in neun von zehn Fällen guten Gewissens behaupten, dass Nico dieselben Voraussetzungen bekommt. Doch Monza hat gezeigt, dass er nicht (immer dieselben Voraussetzungen; Anm. d. Red.) hatte", sagt Mansell gegenüber 'The Telegraph'.

Dass bei einem Teamsport eine Mannschaft hin und wieder auf das heißeste Eisen im Feuer setzt, ist für den 62-Jährigen nur logisch: "Es gab ein oder zwei andere Momente, in denen das so war. Das können die Leute sehen." Mansell, der in seinem Titeljahr 1992 mit dem damals haushoch überlegenen Williams-Renault praktisch alles abräumen konnte, kennt diese Teampraxis selbst gut genug. Gegenüber starken Teamkollegen wie Keke Rosberg, Nelson Piquet oder Alain Prost hatte er während seiner Karriere stallintern oft das Nachsehen in der Gunst um bessere Bedingungen.

Für Mansell ist Hamilton in der Formel 1 der Mann der Stunde. "Er wird einfach alle Rekorde auslöschen", sieht er in Hamilton jemanden, der mit seinen Bestmarken in die Regionen eines Michael Schumacher vordringen kann: "Wenn er konzentriert bleibt, sollten geradewegs ein paar Weltmeisterschaften folgen."

Sein Erfolg führe dazu, dass Hamilton versuchen müsse, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und das Publikum ihn gerne missversteht. "Das ist zum Teil seine Schuld, da er manchmal nicht erklärt, wie er über gewisse Dinge denkt. Doch ich kann das nachvollziehen", will Mansell gleichzeitig einen Schutzmechanismus bei Hamilton erkennen.


Großer Preis von Japan

"Wenn er reifer wird, und manchmal etwas demütiger, indem er seinem Land und dem Sport etwas zurückgibt, verstehen ihn die Fans auch mehr", ist Mansell überzeugt: "Ich denke, dass Lewis Opfer seines eigenen Erfolgs ist. Ihm kam eine Bilderbuchkarriere zu. Er wurde von den besten Teams und Herstellern unterstützt. Es gibt weniger erfolgreiche Fahrer wie mich selbst. Ich war durch und durch ein Underdog, also wurde ich von der britischen Öffentlichkeit auf Händen getragen."

"Ich denke, dass Lewis Opfer seines eigenen Erfolgs ist." Nigel Mansell

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