Maldonado und Williams: Alles eitel Sonnenschein?

Pastor Maldonado bemüht sich, Spekulationen über eine Trennung von Williams zu entkräften: "Die Beziehung zwischen dem Fahrer und dem Team ist gut"

(Motorsport-Total.com) - Nach drei gemeinsamen Jahren stehen die Zeichen zwischen Pastor Maldonado und Williams derzeit auf Trennung. Nachdem das Traditionsteam aus Grove in dieser Saison nicht an die sportlichen Erfolge des Vorjahres anknüpfen kann, zeigt sich Maldonado zunehmend genervt und übte zuletzt Kritik an seinem Team. Doch nun kommen auf einmal versöhnliche Töne aus Richtung Venezuela. "Die Gerüchte über mein Verhältnis zu Williams sind komplett falsch", schreibt Maldonado via 'Twitter'.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Stress mit Williams? Pastor Maldonado doch nicht... Zoom

In einer Serie von Tweets bemüht sich der Venezolaner, Spekulationen über eine Trennung am Ende der Saison zu zerstreuen: "Die Beziehung zwischen dem Fahrer und dem Team ist gut. War arbeiten Tag und Nacht daran, unsere Leistung und die Ergebnisse zu verbessern", so Maldonado. Das klingt deutlich anders als seine Aussagen nach dem Grand Prix in Japan. Dort hatte der 28-Jährige sein schlechtes Abschneiden (Platz 16) noch dem Team in die Schuhe geschoben. Seine Strategie sei "völlig daneben" gewesen, hatte Maldonado gesagt.

Nun zeigt sich der Venezolaner jedoch deutlich mannschaftsdienlicher: "Leider ist dies die Formel 1 und da gibt es gute und schlechte Jahre. Ich denke, wir sind nicht die einzigen, die was die Ergebnisse betrifft schwierige Zeiten durchmachen", so Maldonado. "Wir haben jedoch auch nach nicht-konkurrenzfähigen Leistungen gezeigt, dass wir nicht aufgeben. Und das werden wir bis zum letzten Rennen nicht tun."

Ungeachtet dieser PR-Offensive scheint Maldonado aber hinter den Kulissen an seinem Absprung zu arbeiten. Nur so wäre zu erklären, warum Claire Williams nach übereinstimmenden Medienberichten vor kurzem zu Verhandlungen mit dem Erdölkonzern PDVSA nach Venezuela gereist ist. Der Sponsorenvertrag des Staatsunternehmens, der Maldonados Cockpit mit ca. 30 Millionen Euro pro Jahr finanziert, läuft ebenso wie der unabhängig davon laufende Kontrakt mit dem Piloten noch bis 2015.


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Doch offenbar sieht Maldonado aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage vieler Teams die Chance, mit diesem "Eintrittsgeld" auch bei sportlich erfolgreicheren Rennställen als Williams willkommen zu sein, die nach dem Aufschwung in der Saison 2012, der im Sieg Maldonados beim Großen Preis von Spanien gipfelte, in diesem Jahr wieder im Hinterfeld fahren. Eine mögliche Anlaufstelle für Maldonado wäre das chronisch klamme Lotus-Team.

Auch der letzte Tweet von Maldonado lässt zwischen den Zeilen Raum für Spekulationen. "Was meine Zukunft betrifft: Ich werde in der nächsten Formel-1-Saison stolzer Vertreter Venezuelas sein. Hoffentlich gibt es bald gute Neuigkeiten." Ein Verbleib bei Williams wäre angesichts des bestehenden Vertrages jedoch alles andere als eine Neuigkeit...