• 25.11.2012 22:48

  • von Fabian Hust

Lotus: "Torschlusspanik" bei Räikkönen

Während das Rennen für Grosjean in Sao Paulo vorzeitig endete, erlebte Kimi Räikkönen einen der kuriosesten Schreckmomente aller Zeiten

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Brasilien hatte es in diesem Jahr wieder einmal in sich, denn der Regen sorgte für jede Menge Chaos. Romain Grosjean war eines der Opfer, er rutschte in der fünften Runde von der Strecke und musste das Rennen aufgeben.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen schaffte am Ende doch noch den Sprung in die WM-Punkte Zoom

Teamkollege Kimi Räikkönen gestaltete sein eigenes Chaos, als er in der letzten Kurve von der Strecke rutschte und über die Boxengasse der Rahmenrennen zurück auf den Kurs finden wollte, um dann feststellen zu müssen, dass das Tor auf die Strecke verschlossen war.

Daraufhin musste der Finne wenden und den Weg zurück auf die Strecke durch die Wiese antreten. Am Ende wurde er sogar noch Zehnter und ist damit der einzige Fahrer, der in dieser Saison alle Rennen beendete.

Auch der Blick auf die Konstrukteursmeisterschaft schmeckt dem Rennstall, denn mit 303 Punkten hat man das Ziel, den vierten Rang zu holen, locker erreicht. 75 Punkte Rückstand sind es auf McLaren, 161 Zähler Vorsprung auf Mercedes. Räikkönen belegt mit 207 Punkten den dritten Rang, Grosjean kommt mit 96 Punkten auf Position acht.

"Das war ein arbeitsreiches Rennen", so Räikkönen. "Wir hatten die ganze Zeit über nicht die Geschwindigkeit, die wir wollten. Es passierte sicherlich eine Menge. In der 52. Runde bin ich in der letzten Kurve abgeflogen, da ich nicht gut durch mein Visier schauen konnte, da es schmutzig und beschlagen war."

"Wo ich abgeflogen bin, kann man zurück auf die Strecke kommen, indem man durch die Boxengasse der Rahmenrennen fährt, aber man muss durch das Tor fahren. Ich weiß dies, da ich dasselbe 2001 gemacht habe, und das Tor war in jenem Jahr offen. Dieses Mal hat es jemand geschlossen. Nächstes Jahr werde ich sicherstellen, dass es wieder offen ist."

"Ich bin etwas durchgeschüttelt, aber ansonsten geht es mir nicht allzu schlecht", so Grosjean. "Am Start des Rennens war alles schön unter Kontrolle, welches dann plötzlich in der elften Kurve endete. Das war seltsam. Ich konnte sehen, dass es etwas stärker regnete, also ließ ich es sogar noch lockerer angehen als in der Runde zuvor."

"Dann ging mir das Auto plötzlich weg, und das war es. Ich hatte an diesem Wochenende nicht allzu viel Glück, und das ist definitiv nicht die Art und Weise, wie ich die Saison beenden wollte. Aber alles in allem war es ein gutes Jahr, und hoffentlich werden bessere Tage folgen."

"Das war natürlich ein sehr dramatisches Rennen zum Ende der Saison", so Teamchef Eric Boullier. "Das war nicht jenes, das wir erwartet hatten, und sicherlich nicht jenes, das wir auf der Strecke haben wollten."

"Das Fazit der Meisterschaft ist gut, der vierte Rang war unser Ziel, und das haben wir mit einem beträchtlichen Vorsprung erreicht. Hinzu kommt, dass wir bis zum Ende des Jahres mit den führenden Teams gekämpft haben."

"Für Kimi ist es wirklich eine großartige Leistung, nach zwei Jahren Abwesenheit den dritten Rang in der Fahrermeisterschaft zu holen. Es ist nicht nur eine Auszeichnung für das Auto, das wir ihm zur Verfügung gestellt haben, sondern auch für das Team für seine Unterstützung."

"Wir haben unseren ersten Sieg mit dem Lotus-Namen geholt und eine ordentliche Anzahl an Podiumsplatzierung während des Jahres geholt. Es war also alles in allem eine sehr gute Saison."

"Ich kann mich nur bei allen in Enstone und bei allen bei Renault bedanken. Ich bin sehr stolz darauf, Teil dieser Leistung zu sein. Unsere Fortschritte im Hinblick auf das kommende Jahr sind sehr viel versprechend. Mit der Kontinuität und Stabilität, über die wir verfügen, bin ich mir sicher, dass wir 2013 erneut um Podiumsplatzierungen kämpfen werden."

"In Bezug auf das Gesamtbild müssen wir unsere Gratulationen an Sebastian Vettel senden, der als dreimaliger Weltmeister zu den Größten dazu stößt, auch den tollen Anstrengungen eines weiteren früheren Weltmeisters aus Enstone, Fernando Alonso, der die gesamte Saison toll fuhr."

"Abschließend senden wir unsere guten Wünsche an einen weiteren größten Fahrer, Michael Schumacher. Es ist immer eine große Sache, wenn ein mehrfacher Weltmeister den Sport verlässt, und Michael hat während vielen Jahren großartige Dinge erreicht, inklusive zwei Fahrermeisterschaften für Enstone. Für die Zukunft wünschen wir ihm alles Gute."

"Dies war ein Rennen voller Zwischenfälle, das für Romain vorzeitig endete, der sich in den feuchten Bedingungen von der Strecke drehte", so Chefingenieur Alan Permane. "Kimi hatte ein sehr schwieriges Rennen inklusive einiger Dreher und Probleme mit seinem Visier. Es war für ihn also nicht der ideale Tag und alles in allem ein hartes Wochenende."

"Wenn wir uns die Saison anschauen, so sind wir mit dem dritten Rang in der Fahrermeisterschaft für Kimi und der vierten Position in der Konstrukteursmeisterschaft für das Team zufrieden. Unser Ziel war der vierte und wir haben dies locker erreicht."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


"Aber vielleicht noch ermutigender ist die Tatsache, dass es zu einem Zeitpunkt danach aussah, als könnten wir sogar um den dritten oder sogar eine noch bessere Position fahren. Ich bin mir sicher, dass Kimi die Meisterschaft lieber gewonnen hätte, aber es war sicherlich ein sehr respektables Comeback."

"Was für ein hartes Rennen war das heute, im wahrsten Sinne des Wortes", so Ricardo Penteado von Renault. "Kimi kommt mit seinen Punkten auf dem dritten Rang in der Meisterschaft, zudem ist er der einzige Fahrer, der jedes Rennen dieser Saison beendet hat. Das zeigt auch die andauernde Haltbarkeit und Leistung der Partnerschaft Viry-Enstone. Das ist ein sehr positiver Weg, um eine sehr erfolgreiche Saison zu beenden, mit einem Sieg und 303 Punkten für uns."

Folgen Sie uns!